...und von oben her wird sowieso auf diese gedacht, egal was sonst so behauptet wird:
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Dirk-Ursula von der Niebel: "Eure Armut ist systemrelevant und alternativlos"
Breaking News von der Hardthöhe! Ursula von der Leyen und Dirk Niebel geben die Zusammenlegung ihrer Ministerien Entwicklungshilfe und Arbeit zum neugeschaffenen "Ministerium für Armut" bekannt.Frau von der Leyen: "Ich möchte alle Menschen in Armut bringen und halten, die es verdient haben. Armut ist systemrelevant. Gerade in fremden Ländern mit vielen fremden Menschen, wird meine Hilfe dringend benötigt".
Dirk Niebel: "Armut schafft Arbeitsplätze. Zumindest meinen. Armut ist alternativlos, wenn man nichts gelernt hat oder wenn man von Ursulas 13-Millionen PR-Budget profitieren möchte".
Frau von der Leyen: "Natürlich könnte man mit dem 13-Millionen-Werbeetat des Ministeriums knapp 1 Million Menschen 1 Jahr lang mit Wasser versorgen, aber was würde mir das bringen? Ich muß jedes Jahr 130.000 Millionen ausgeben. Da wäre das Leben dieser Million Menschen nur ein Tropfen auf den Heißen Stein. Nein, diese Probleme müssen grundsätzlicher angegangen werden."
Dirk Niebel: "Natürlich hätte man mit den inzwischen 140.000 Millionen für die HRE die heute hungernden 1.000 Millionen (oder so) Menschen 10 Jahre lang mit Wasser versorgen können. Was aber hätte das für die Stabilität der Welt bedeutet? Was hätte dies für die Kaufkraft der HRE-Manager und ihrer Familien bedeutet?"
"40 Euro im Monat mehr für jeden Hartz-IV-Empfänger, aber Nullrunden für die Rentner - das ist nicht gerecht. Das kann und wird so nicht kommen", sagte Westerwelle laut "Bild".
Schon bald, so die Ankündigung der Super-Minister, soll es eine Kampagne des Ministeriums für Armut geben, sich für mehr Armut zu engagieren. Arme sollen direkt angesprochen, und ihre Relevanz für das System in knackigen Sätzen allen eingebleut werden.
Ministerin von der Leyen: "Wir geben jedes Jahr 130.000 Millionen Euro für die Erhaltung der Armut in allen Lebenslagen aus. Nun wollen wir die Armen, seien es Jugendliche, Arbeitslose, Rentner, Menschen im besten Alter, Menschen in den schönsten Ländern unserer Erde, auffordern, selbstbewußt und rückgratlos rückhaltlos zu ihrer Armut und zu ihrer Rolle und Relevanz in unserer globalen Gesellschaft zu stehen":
Eure Armut ist systemrelevant!
Armut ist schon lange kein Armutszeugnis mehr. Armut ist ein Zeichen vom Wohlstand der anderen. Ohne Armut kein Reichtum. Wer Reichtum sagt, muß auch Armut sagen. Armut ist die neue Arbeit.
Eure Armut motiviert Arm und Reich!
Nur durch seine klare und eindeutige Kennzeichnung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens erkennt der Arme seine Situation und möchte sich aus ihr befreien. Wir machen Armut wieder zu einer intrinsischen Motivation.
Nur als abschreckendes Beispiel für den Nicht-Armen kann Armut ihn wieder motivieren, sich mehr anzustrengen. Armut darf nicht aus unseren Straßenbildern verschwinden. Gerade die Diskrepanz zwischen Arm und Reich schafft Aufmerksamkeit. Der Mensch bemerkt nur den Unterschied, stellte schon Einstein fest. Darauf wollen wir aufbauen.
Eure Armut hält die Welt im Gleichgewicht!
Armut also sichert, nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt, den gesunden, organischen Austausch von Menschen, Wissen und Sehnsüchten - über Kontinente hinweg.
Eine der wichtigsten, evolutionären Auswahlmethoden ist die Wanderung der Armen in die Nistgebiete der Reichen. Gottes Wege sind unergründlich weise.
Eure Armut schafft Arbeitsplätze!
Gerade in den ärmeren Gegenden der Welt, in die nie ein Erfolg-Reicher(!) seinen handgenähten Schuh setzen würde, wird Arbeit nur durch Armut möglich und bezahlbar. Armut schafft Arbeitsplätze. (Von diesem Wissen Dirk Niebels wollen wir auch in Deutschland profitieren.)
Eure Armut ist alternativlos!
Ohne Armut können Länder, Gesellschaften und Einzelmenschen sich nicht entwickeln. Armut fordert den Einzelnen und fördert ihn. Ohne Armut keine Herausforderungen. Ohne Armut kein Ehrgeiz, kein Wettbewerb, kein fairer sportlicher Wettkampf um die besten Überlebensbedingungen der menschlichen Art. Ohne Armut keine Raumfahrt, keine Offshore-Bohrungen, keine Genpflanzen, keine Atomkraftwerke.
Eure Armut mindert Lohnkosten!
Armut senkt die Lohnnebenkosten. Armut motiviert Unternehmer, Manager und Unternehmen. Armut ermöglichst Investitionen in Maschinen und Material.
Eure Armut schafft Fortschritt!
Armut ermöglicht Wandel und Wachstum von Investoren, Kapital und Zinsen. Die Armut macht den Fortschritt der anderen erst möglich.
Armut fordert den einzelnen Unternehmer kontinuierlich heraus, seine Kosten zu senken, seine Produkte billiger zu produzieren, seine Rohstoffe billiger einzukaufen, seine Qualitäten den Marktbedürfnissen anzupassen. Armut ist Continuous Improvement. Armut macht reich! Arme, wir brauchen Euch!
Soweit die Poster, die an alle Kirchentüren, Ministerien, Talkshow-Kulissen und sonstigen zu errichtenden Pranger bis Weihnachten angeschlagen werden sollen.
Gleichzeitig gibt es neue, wichtige und alternativlose Initiativen, wie Ursula von der Leyen verrät: So sollen zur Erhaltung der Armut in den nächsten 100 Jahren die weltweit ärmsten 600 Millionen Armen befragt werden, um ihre Bedürfnisse und Budgets gerecht für alle zu ermitteln und festzuschreiben.
Ursula von der Leyen: "Wenn in Afrika eine ganze Familie einen Tag von 1 Dollar leben kann, warum soll das in Deutschland nicht auch dem einzelnen Armen ohne Familie möglich sein? Es gibt doch inzwischen genug 1-Euro-Läden!?
Da könnten die 359Euro auch ein ganzes Jahr lang reichen."
In diesem Sinne: Get well soon!
Addendum
(Eine interessante Anekdote am Rande: Gebe ich in meine Feedreader-Suche "PR Leyen Niebel" ein, erhalte ich als einziges Ergebnis diesen Artikel: "Ohrfeige für das FDP-Showgirl".)
10:49 Uhr > "Darf es ein bisschen mehr sein?", Spiegelfechter.
12:38 Uhr > "Abfall ist Eigentum der Betreiber-Gesellschaft": Der Flughafen zeigt einen 71-Jährigen an, der seine Rente mit dem Sammeln von Pfandflaschen aufbessert. Weil der Rentner das Hausverbot ignoriert, muss er 200 Euro Strafe zahlen.", süddeutsche.
20:11 Uhr > Das Arbeitsministerium kümmerte sich schon immer um das Wesentliche, hier ein mögliches Skateboard-Verbot vom Jahre '77: "Bundesarbeitsministerium prüft Rollbrett-Verbot", konrad lischka.
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