6 Blauhelme für 6.000 Hungernde
Mit zunehmender Zeit wurde die Lektion immer bitterer. Aus den umliegenden Vierteln kamen mehr und mehr junge, kräftige Männer auf das Schulgelände, ganze Trupps, wahrscheinlich Banden darunter. Spätestens jetzt war an Hilfe für die Bedürftigsten nicht mehr zu denken. Wie die Geier stürzten sich Männer auf die Lkw, kletterten auf die Dächer, rissen die Säcke und Eimer von der Ladefläche.
"Wir müssen die kleinen Kinder hier rausholen"
Hinten, in der Schlange der immer noch wartenden Frauen, stand wütend die 27-jährige Maya Dita. "Wir müssen die kleinen Kinder hier rausholen. Wo sind die Sicherheitskräfte, die Polizisten, die sollen die Männer da vorne rausschmeißen. Warum gibt es nicht getrennte Schlangen für Frauen und Männer? Wir können uns doch nicht mit denen schlagen." - "Und wir haben weiter nichts zu essen", klagt die ausgemergelte alte Frau neben ihr. "Wir haben keine Chance, was abzubekommen."Später werden sich die UN-Verantwortlichen bei Michael Kühn dafür entschuldigen, dass sie nur sechs und nicht 40 Blauhelmsoldaten geschickt haben. Sechs Mann für 6000 Bedürftige, dass konnte nicht gut gehen. "Dann haben wir zwei Möglichkeiten", sagt Kühn: "Wir versuchen es trotzdem, weil die Not da ist oder wir lassen es ganz. Ich glaube, Letzteres kommt nicht in Frage." Je länger das Erdbeben her ist, desto größer aber wird der Hunger. Und desto mehr organisieren sich in dem Chaos Banden, die genau dieses Chaos ausnutzen.
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http://www.tagesschau.de/ausland/haitilebensmittel100.html
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