Originalartikel veröffentlicht am 6.1.2010
Über den Autor
Ellen Rohlfs ist eine Mitarbeiterin von Tlaxcala, dem internationalen Übersetzernetzwerk für sprachliche Vielfalt. Diese Übersetzung kann frei verwendet werden unter der Bedingung, daß der Text nicht verändert wird und daß sowohl der Autor, die Übersetzerin als auch die Quelle genannt werden.
URL dieses Artikels auf Tlaxcala: http://www.tlaxcala.es/pp.asp?reference=9858&lg=de
13 Fälle zur Untersuchung dem UN-Sonderberichterstatter über Folter vorgelegt |
„Zelle Nr. 36“: Palästinensische Kinder werden in israelischer Haft misshandelt und gefoltert |
AUTOR: DCI-Pal
Übersetzt von Ellen Rohlfs
[Ramallah, 6. Januar 2010] - Am 6. Januar legte Defence for Children International/Palestine dem UN-Sonderberichterstatter über Folter 13 Fälle zur Untersuchung vor.
In jedem Fall berichten Jungen zwischen 16 und 17 Jahren, dass sie in Zelle 36 im Verhörzentrum gehalten wurden. Die Zelle Nr. 36 wird wie folgt beschrieben: 2 mal 3 Meter groß, das Kind wird gezwungen, in einem Betonbett oder auf einer dünnen Matratze auf dem Boden zu schlafen. Mahlzeiten werden durch eine Klappe in der Tür gereicht. So hat es keinerlei menschlichen Kontakt. Ein Kind berichtete, dass es 65 Tage lang in Einzelhaft in der Zelle36 gehalten worden war.
Die Wände der Zelle 36 sind dem Bericht nach in grauer Farbe mit scharfen Vorsprüngen, sodass man sich nicht einmal gegen die Wand lehnen kann, berichtet das Kind. Und was vielleicht noch mehr stört: die Zelle hat kein Fenster und nur eine einzige schwache Beleuchtung, die 24 Stunden pro Tag an ist. einige Kinder berichten, dass sie Schmerzen hinter den Augen hatten und nachteilige psychologische Wirkungen, nachdem sie in Zelle 36 eingesperrt waren.
Der Hauptzweck des Eingesperrtseins in Zelle 36 scheint der zu sein, die Kinder psychisch zu brechen, um dann Eingeständnisse/ Aussagen aus ihnen zu bekommen. Diese Schlussfolgerung wird durch das Zeugnis eines Kindes bestätigt, das angibt, dass es am 10. Tag des Verhörs, und weil es so unter Druck war, sich entschieden hat, auszusagen, um aus dieser Zelle herauszukommen. Alle Kinder, die zwischen längeren Verhörsitzungen in Zelle 36 gehalten wurden, in der klar verbotene Techniken benützt wurden, wie Handschellen an Händen und Füßen als auch in Körperstellungen, die man als Missbrauch bezeichnen kann.
Kinder, die in Al-Jalame zum Verhör gehalten werden, haben keinen Zugang zu einem Anwalt und erhalten keinen Besuch ihrer Familie – das steht im Widerspruch zur Vierten Genfer Konvention und einer Reihe von Menschenrechtskonventionen. Die Kinder erhalten in diesen Einrichtungen keinen Unterricht. Außerdem ist die Verhaftung von Palästinensern aus den besetzten Gebieten in Al-Jalame eine klare Verletzung von Artikel 76 der Vierten Genfer Konvention (1949): eine Besatzungsmacht muss Bewohner der besetzen Gebiete innerhalb dieser Gebiete halten d.h. in der Westbank.
DCI-Palestine hat darum gebeten, dass der UN-Sonderberichterstatter über Folter Nachforschungen macht und über Behauptungen von Misshandlungen und Folter an palästinensischen Kindern in der al-Jalame-Haftanstalt berichtet. Im Augenblick werden 306 palästinensische Kinder in israelischen Haftzentren festgehalten.
Weitere Informationen bitte im letzten Bericht von DCI-Palestine über Kindergefangene.
Weitere Informationen bitte im letzten Bericht von DCI-Palestine über Kindergefangene.
January 06, 2010 'Cell No. 36' - DCI-Palestine submits 13 cases to the UN Special Rapporteur on Torture | |||
In each case, boys between the ages of 16 and 17, report being held in 'Cell No. 36' at the Interrogation Centre. 'Cell No. 36' is described as measuring approximately 2 x 3 metres in which the child is forced to sleep on a concrete bed or a thin mattress on the floor. Meals are passed to the child through a flap in the door depriving him of all human contact. One child reports being held in solitary confinement in 'Cell No 36' for 65 days. The walls of 'Cell No. 36' are reported to be grey in colour with sharp protrusions preventing the child from leaning against them for support. Perhaps more disturbingly, 'Cell No. 36' does not have any windows and only a single dim yellow light which is kept on 24 hours a day. Some children report suffering pain behind their eyes and adverse psychological effects after being detained in 'Cell No. 36'. It appears that the dominant purpose for detaining children in 'Cell No. 36' is to break their spirits in order to extract confessions. This conclusion is supported by the testimony of one child who states that 'on the 10th day of interrogation and because I was under so much pressure, I decided to confess so as to get out of the cell.' All of the children report being kept in 'Cell No. 36' between lengthy interrogation sessions in which clearly prohibited techniques were utilised, such as excessive shackling of the legs and hands as well as position abuse. Children held in Al Jalame for interrogation are denied access to a lawyer and do not receive family visits, in contravention of the Fourth Geneva Convention and multiple human rights treaties. No education is provided to the children at this facility. Further, the detention of Palestinians from the Occupied Palestinian Territory in Al Jalame is in clear violation of Article 76 of the Fourth Geneva Convention (1949), which states that an occupying power must detain residents of occupied territory in prisons inside the territory i.e. in the West Bank. DCI-Palestine has requested that the UN Special Rapporteur on Torture investigates and reports on the allegations of ill-treatment and torture of Palestinian children at the Al Jalame facility. There are currently 306 Palestinian children being held in Israeli detention facilities. For further information please see DCI-Palestine's latest repor on child detainees. |
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