Beitrag Nr. 175516 vom 17.02.2010
Hartz IV - "Das Problem ist nicht die Arbeitsmoral"
Die aktuelle, vom FDP-Chef Guido Westerwelle angestoßene Debatte um die vermeintliche Arbeitsunwilligkeit von Hartz-IV-Beziehern geht nach Ansicht von Wirtschaftsforschern an der Wirklichkeit vorbei.
Das renommierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat in seinem jüngsten Wochenbericht vom 10. Februar 2010 eine umfangreiche Studie zur Situation von Hartz-IV-Empfängern veröffentlicht. Darin gehen die Forscher auch auf die Frage ein, wie es um die "Arbeitsmoral" der Hilfeempfänger bestellt ist, d.h. um die Bereitschaft, kurzfristig eine Arbeitsgelegenheit zu ergreifen.
Insgesamt, so der DIW-Bericht, beziehen gegenwärtig deutlich über sechs Millionen Menschen in Deutschland Leistungen nach dem SGB II (Hartz IV). "Etwa ein Sechstel der Kinder in Deutschland bekommt Hartz IV," so Karl Brenke, wissenschaftlicher Referent im Vorstand des DIW und Verfasser der Studie, "bei den Ausländern sind es sogar fast 30 Prozent. Bei den Alleinerziehenden ist es fast ein Viertel der Haushalte, die Hartz IV bekommen. Bei den Alleinerziehenden unter 25 Jahren sogar mehr als 80 Prozent".
"Generell", so Brenke, "kann man sagen, dass die Diskussion über die Arbeitswilligkeit von Hartz-IV-Empfängern an der Realität vorbeigeht. Mit etwa 90 Prozent will der allergrößte Teil einen Job haben." Diese Einschätzung fußt auf den differenzierten Ergebnissen der Studie. Die Hartz-IV-Reformen haben die Bereitschaft, eine Stelle anzutreten, um nicht mehr hilfebedürftig zu sein, praktisch nicht verändert: "Folgt man den Angaben der Befragten, dann zeigen sich unter den Arbeitslosen keine nennenswerten Unterschiede vor und nach der Reform bei der Bereitschaft, eine angebotene Beschäftigung anzunehmen (...). Und es gibt auch keine Differenzen in dieser Hinsicht zwischen den Empfängern von Hartz IV und Arbeitslosengeld. Der weit überwiegende Teil der Personen in beiden Gruppen würde ein passendes Arbeitsplatzangebot kurzfristig in Anspruch nehmen."Den ganzen Artikel lesen:
http://www.lexisnexis.de/aktuelles/betrieb-und-gewerkschaft/175516/hartz-iv-das-problem-ist-nicht-die-arbeitsmoral
In Deutschland bekommt man mittlerweile echt nur noch das ganz große Kotzen. Initiiert von Puffpeter Hartz und vorangetrieben von Dummschwätzern wie dem neoliberalen Hinterlader Westerwelle werden durch Hartz IV ganze Bevölkerungsschichten, die durch die jetzige Systemkrise ihre Arbeitsstelle verlieren und danach irgendwie leider keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen, pauschal noch als Schmarotzer tituliert und durch zusätzliche Medienhetze der Boulevardpresse der noch arbeitenden Bevölkerung zum zerfleischen zum Fraß vorgeworfen. Nachtreten macht scheinbar Spaß und Laune und lenkt vor dem eigenen politischen Schweinereien auch stets bestens ab. Merke : Die wahren Schmarotzer der Gesellschaft umgeben sich stets mit Leibwächtern, beschließen Gesetze für ihreigenes Wohl und das ihrer Klientel (Lobby) und agieren insgeheim hinter den dicksten Mauern - so wie es in der Bananenrepublik Deutschland nun einmal ganz gängige Praxis ist. Obwohl es selbst Bananenrepubliken mit doch etwas mehr Moral und Anstand mittlerweile gibt.Es würde mich ohnehin nicht wundern, wenn Deutschland mit seiner neoliberalen Regierungsmeschpoke inzwischen auf der nach oben offenen Korruptionsskala auch die oberen Ränge belegt.
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