Klicken und anschauen!

Menschenrecht als Grundlage

Die Arbeit an diesem Blog bezieht sich auf menschenrechtliche Grundlagen.

-Art. 5 Abs. 1 S. 1 Grundgesetz (Meinungsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 2 Grundgesetz (Informationsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 3 Grundgesetz (Pressefreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 4 Grundgesetz (Zensurverbot)
-Art. 19 Allgem. Erkl. der Menschenrechte sowie Art. 19 Uno-Zivilpakt (Meinungs- und Informationsfreiheit auch Staatsgrenzen überschreitend)
-Art. 1 von Uno-Resolution 53/144 (schützt das Recht, sich für die Menschenrechte zu engagieren)

Trotzdem sehe ich mich dazu gezwungen, gewisse Kommentare zu überprüfen, und gegebenenfalls nicht zu veröffentlichen. Es sind dies jene, die sich in rassistischer Weise gegen andere Menschen richten - gewalttätige Inhalte enthalten - Beschimpfungen, etc. Derlei Inhalte kann ich nicht damit vereinbaren, dass sich dieses blog für Menschenrechte einsetzt - und zwar ausnahmslos für alle Menschen.

Mein Blog ist ab 18 Jahren, denn ab da kann man voraussetzen, dass der Mensch denkt...

...und ausserdem nicht mehr mit den Umtrieben der Ministerin von der Leyen gegen Websiten in Schwierigkeiten kommt, wenn er einen blog lesen will.

Im Übrigen gilt Folgendes für die verlinkten Seiten:

Hinweis:
Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite gegebenenfalls mit zu verantworten sind. Dieses kann – laut Landgerichtsurteil – nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert.

So bleibt hier vorsorglich festzustellen, dass wir weder Einfluss auf die Gestaltung noch auf den Inhalt dieser gelinkten Seiten haben und uns auch nicht dafür verantwortlich zeichnen. Dies gilt für ALLE auf dieser Seite vorhandenen Links.



Donnerstag, 18. Februar 2010

ad sinistram: Allgemeine Befindlichkeit

ad sinistram: Allgemeine Befindlichkeit


Allgemeine Befindlichkeit

Donnerstag, 18. Februar 2010

Zotige Predigten, anzügliche Bemerkungen, flegelhaftes Gezeter zwischen Bier und Qualm. Trunkenes Jubelpersonal, parolenschwenkend, heiligenverehrend. Feiste Visagen, die verschwitzt ins Mikrofon brüllen, andere speckige Visagen verspotten. Fäuste die auf Biertische knallen, die die Richtigkeit des Gepredigten unterstreichen sollen. Lachen, spotten, Heiterkeit! Ein Hoch soll er leben! auf den selbstgefälligen Prediger, dem Seelenhirten seiner Gemeinde. Noch mehr Bier, noch mehr Qualm - dazu der Dunst erhitzter Gemüter. Schweißnoten, Körperbukett, seifenfremdes Odeur. Auf der Kanzel unausstehliche Fratzen, erniedrigende Worte, Rundumschläge, starrer Blick und fanatisch-rasputinhaft funkelnde Augen. Auch oben, am Hochsitz, schmetternde Fäuste - bäuerliche Rhetorik und rüde Sätze, verziert mit Fausthieben auf Sperrholz.

Recht hat er!, schallt es durch die Hallen. Prost, Gemeinde!, dankt es der Redner. Ohrfeigen für die einen, Backpfeifen für die anderen - nur die heimische Gemeinde, die Jünger des eben lärmenden Apostels, sind reinen Herzens. Jubelarien, Parteisingsang, Hemmungslosigkeit und feuchte Höschen. Philippika als politischer Inhalt; Beleidigung als politisches Programm; Spöttelei als politisches Manifest! Die eigene Leere, den eigenen Irrwitz hinter dem Wahnwitz, der Ödnis der anderen vermummt. Zwischen Bier und Brotzeit, Predigt und dinglich gewordener Satire, tosender und ungezügelter Beifall. Politisch gewandete Geilheit allerorten, erigierte Schwellkörper geistesschwacher Parteisoldateska, flammende Fleischeslust ob aufgeheizter Brauhausatmosphäre.

Rundumschläge für die politische Konkurrenz und ein Stöhnen geht durch die Menge. Nackenschläge für Frieden und Sozialstaat und es quietscht und wiehert und kocht orgiastisch im Saal. Tiefschläge für die Besitzlosen und der Haufen ejakuliert, engverschlungen und einträchtig, zur himmlischen Glückseligkeit. Lüsterne Devisen auf Plakate gekritzelt. Im Sinnenrausch gejohlte Losungen. Bier zur Kühlung, Bier zum Aufheizen. Hie kühlt es aufgepeitschte Gemüter, kühlt den Arbeitslosenhasser; dort facht es das noch beherrschte Gemüt, den Hass an. Politik auf Bierbänken. Demokratie für Stammtische. Staatskunst für schlichte Gemüter. Volksherrschaft der süffigen Seelen, der loyalen Verehrer, der lichtlosen Parteibuchträger. Politik als Bierzeltspektakel, zwischen Hau den Lukas und Achterbahn. Dumpf, inhaltslos, schlichte Gemüter anheizend. Politik zwischen Klamauk und Radau, als Rummel und Trubel.

Politischer Aschermittwoch? - Nein! Die alltägliche Befindlichkeit, die stinknormale Verfassung der politischen Inszenierung hierzulande. Und nur am Aschermittwoch spielt diese Normalität der Politik im stilsicheren Rahmen.



http://ad-sinistram.blogspot.com/2010/02/allgemeine-befindlichkeit.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen