Nachdem Wolfgang Schäuble neulich einen blamablen Kotau vor Josef Ackermann hingelegt und dieser das “Rettungspaket” für Griechenland “überzeugend” genannt hat, gilt das bekanntlich nicht mehr, und der deutsche Bankenführer hält die Griechen nunmehr für nicht rückzahlunsfähig. Die Frage ist also, was er damit erreichen will – außer, das ihm der Finanzminisier nicht mehr ins Rektum rollt.
Unmittelbar betroffen vom Talkshow-Orakel des Schweizer Taschenspielers sind der Kurs des Euro und die Lage all derer, die griechische Staatsanleihen auf Halde liegen haben. Hierzu gehören ganz zufällig die Hypo Real Estate und die Commerzbank, für deren Bestand der deutsche Steuerzahler bürgt. Hier machen wir mal eben einen Schritt zurück:
Lucas Zeise hat im “Herdentrieb” folgenden tiefsinnigen Satz geschrieben:
“Da die Regierungsgarantien für die Banken ja bereits bestehen, bedurfte es gar nicht der dezenten Hinweise von J. Ackermann und anderen, um die politische Führung von der Umschuldungslösung Abstand nehmen zu lassen.”
Damit ist gemeint, daß Griechenland allein schon deshalb nicht einfach einen Teil seiner Schulden streichen darf, weil dann wieder die Banken in Not geraten, für die die Steuerzahler hierzulande bürgen. Der Nebeneffekt der sogenannten “Bankenrettung” ist nämlich in einer Konstellation, in der das Wohl der Euro-Staaten gegen das der Banken abgewogen werden müßte, daß das Überleben betroffener Banken quasi deutsche Staatsräson geworden ist.
Diese perverse Abhängigkeit wird in der Öffentlichkeit kaum diskutiert. Geschweige denn käme jemand auf die Idee, Ackermanns Unverschämtheit und seine destruktive Energie einmal vor diesem Hintergrund zu beleuchten. Was will der Mann?
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vor 1 Stunde
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