Es ist schwer, Gefühle zu erklären, die bei einer derartigen Nachricht hochbrodeln.Wegen des 11. September, an dem auch 3 liebe Menschen aus meinem Lebensumkreis ausgelöscht wurden, wurden die Kriege gegen die islamischen Länder angezettelt. Uns allen wurde ins Gehirn gehämmert, dass es der böse Islam und die feindseligen Moslems waren.
Ich frage mich bis heute, wie mein früherer Chef einer Sozialeinrichtung, eine Freundin, und ein entfernter Verwandter damals ums Leben kamen. Sprangen sie aus den Fenstern? Mussten sie leiden? Ging es schnell?...
Keine politische Rede konnte mich trösten, nichts darüber hinweghelfen, was danach getan wurde - und ich denke, dass es vielen ausser mir auch so erging. Auf die wichtigste Frage erhielt ich keine Antwort: "Warum werden jene, die es getan haben, nicht wie Verbrecher gesucht, behandelt, verurteilt?"
Stattdessen Kriege und eine Art Kreuzzug gegen den Islam. Damit war ich nicht einverstanden, und viele Menschen in Amerika sind es auch nicht - selbst jene nicht, die Angehörige verloren haben. Aber, eine Moschee an jenem Ort, wo so viele starben - darunter eben die, welche uns lieb waren - das geht ein wenig über den Horizont hinaus. Es ist, als wolle man jenen ein Denkmal setzen, - egal, wer es nun letztendlich war,- die das alles verursacht hatten.
Ein Nachahmer hier in Deutschland fühlte sich im Mai 2002 bemüßigt, einen Bombenalarm in jenem Krankenhaus zu auszulösen, in dem ich gerade wegen meiner Bandscheiben war. Anscheinend war auch etwas gefunden worden. Scharfschützen, schwarz maskiert mit Schiessgerät im Anschlag lauerte auf den Dächern der Klinik, als wir evakuiert wurden. Wir sollten gut überlegen, was wir mitnehmen, eine Stunde blieb uns. Die Angehörigen sollten wir anrufen, denn man könne ja nicht ganz garantieren, dass nichts passiere...
Ich nahm mein Handy mit, zwangsläufig meine Brille, und etwas zu rauchen - den Geldbeutel in dem auch meine Papiere waren. Mehr nicht. Wenn ich davon kam, war alles andere ersetzbar - wenn nicht, war es sowieso egal.
Viele waren nicht so fatalistisch, konnten kaum telefonieren. Ich war ihnen behilflich, damit sie ihre Angehörigen anrufen konnten. Auch ich rief an, was sagt man da? "Kann sein, dass wir uns nicht wieder sehen...., jedenfalls ich Dich nicht als lebendiger Mensch." Entsetztes kurzes Schweigen am anderen Ende, dann der Aufschrei: "He! Was ist los?" Nach kurzer Erklärung Ratschläge, wohin flüchten am besten...
Okay, sie haben es geschafft, es ist nichts passiert. Psychologische Betreuung gab es anschliessend nicht, war ja nichts passiert...
Doch, wir hatten abgeschlossen mit dem Leben, mussten es zwangsläufig, trotz aller vagen Hoffnung. Schliesslich war sterben in dieser Stunde eine greifbar nahe Option.
Und alle beriefen sich auf den Islam, auf irgendetwas davon, schoben es darauf, und Selbstmordattentäter gab und gibt es ja auch.
Aber, damit hat es nichts zu tun, dass es ein seltsames Gefühl ist, sondern eher mit dem geheimen Wunsch, dass allen jenen, die an jenem Tag starben ein angemessenes Denkmal gesetzt werden möge, eher ein Mahnmal - über allen Religionen stehend, keine bevorzugend und keine benachteiligend. Daraus wird nun wieder nichts.
Aber, in meinem Herzen steht ein solches Denkmal...
11. September
New Yorks "Monster-Moschee" am Ground Zero
(29) 20. Mai 2010, 18:25 Uhr
Am zehnten Jahrestag des Terror-Anschlags vom 11. September 2001 sollen die Arbeiten an dem 15-stöckigen muslimischen Gotteshaus beginnen. Gut 100 Millionen Dollar soll es kosten. Einige vermuten Saudi-Arabien als Financier hinter dem Bauprojekt, über das nicht nur New York derzeit leidenschaftlich streitet.
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