BP verordnet Blackout
Das Video-Feed vom Bohrloch wird BP während des "Top-Kill"-Versuchs abschalten - das verursacht erneut Misstrauen
BP hat zwar versprochen, offen über alles zu berichten. Aber die Livebilder, die auf Druck der Politik vom Bohrloch über das Internet – gelegentlich – veröffentlicht werden, sollen eingestellt werden, wenn heute der Ölkonzern einen erneuten Versuch unternimmt, mit der so schön "Top Kill" genannten Methode, das Loch zu verschließen. Da es keinerlei Erfahrungen mit Bohrlöchern so tief unter der Meeresoberfläche gibt – aber die US-Behörden dank Korruption auf Auflagen und Überprüfungen nicht nur hier verzichteten - , werden die Erfolgschancen vom Konzern schon einmal nicht sonderlich hoch angesetzt.
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http://www.heise.de/tp/blogs/2/147692
Top Kill und nie wieder gutzumachende Schäden
Ölpest: BPs orwellhafte Konzern-Politik
Mit schweren Schlamm und Zement, die ins Bohrloch "geschossen" werden, will BP den Ölaustritt im Golf von Mexiko verstopfen. Der Name des Verfahrens klingt martialisch: "Top Kill". Die Erfolgsaussichten nehmen sich prosaischer aus. Lediglich eine 60- bis 70prozentige Chance räumt BP-Chef Hayward dem Verfahren ein, das in dieser Tiefe noch nie durchgeführt wurde. Es bestehe auch das Risko, dass sich das Leck sogar noch vergrößere, warnen Experten. Mit der Aussicht, dass die schlechten Ölpest-Nachrichten in immer mächtigeren Wellen über die BP-Beschwichtigungsbarrieren schwappen - wie der Ölteppich über die "dilettantisch angelegten Schwimmbarrieren" - hat Konzernchef Tony Hayward die bisherige PR-Stellung geräumt und eine neue Position bezogen. Hatte er zuvor nur gegenüber Kritikern abgewiegelt - "Der Golf von Mexiko ist ein riesiges Gewässer. Im Vergleich zur Wassermenge ist das, was jetzt an Öl austritt und auch das, was wir an Chemikalien hineintun, klitzeklein." - so gibt er den Medien gegenüber nun den Betroffenen.
Wie wenig man von solchen Versprechungen hält, zeigen kritische US-Medien, die von einer orwellhaften Konzern-Politik an den betroffenen Stränden berichten und von Schäden, die schwerlich wieder gutzumachen sind.
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http://www.heise.de/tp/blogs/2/147688
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