Vorschläge für einen neuen Bundespräsidenten - und Kritik an den Parteien

Wir sassen zusammen und redeten über die neuesten Nachrichten. Abgesehen davon, dass sofort etwas abgedrehte Wünsche in Bezug auf einen neuen Bundespräsidenten auftauchten, wie zum Beispiel Margot Käßmann, kam in unserer Kleinstädtischen Runde eine sehr überraschende Vorschlagsidee auf:

Warum macht das nicht mal ein jüngerer Mensch?

Warum kann es nicht auch einer mit sogenanntem Migrationshintergrund sein?

Warum nicht mal einer wie Cem Özdemir?

Sind wir tatsächlich so rechtslastig und erzkonservativ, dass es immer ein alter Kerl sein muss, der irgendwie konservativ behaucht und irgendwie betonköpfig den Uralt-Kram von Krieg und Frieden, von Vaterland und Geldwirtschaft am Laufan halten muss?

Von uns Menschen im Alltag wird verlangt, dass wir mit unseren Mitmenschen auf halbwegs anständige Weise klarkommen sollen. Dass die Parteien mit Bundespräsident Köhler eigentlich nicht klarkamen, wurde mit seiner Isolation und Missachtung abgestraft. Das, obwohl es Angela Merkel und Guido Westerwelle waren - in der Wohnung von Guido, in Filzpantoffeln beisammen hockend - die Köhler damals installierten.

Es ist eigentlich auch ein despektierlicher Punkt um das Amt des Bundespräsidenten, dass der Eindruck vorherrscht, dass irgendwelche älteren Typen, die altgedient sind, dahin noch entsorgt werden...

So ganz unpolitisch sind die Menschen gar nicht, sie sehen nur, wie wenig auf ihre Argumente eingegangen wird. Das macht sie lustlos, sich mit der Politik direkt auseinander zu setzen. Doch wenn man sich mit ihnen unterhält, erfährt man doch manches Überraschende - und vor allem kann festgestellt werden, dass die Gleichgültigkeit oft nur oberflächlich ist - aus Hoffnungslosigkeit.

Und diese Hoffnungslosigkeit wird von der derzeitigen Politik und jenen, die diese Politik zu vertreten haben, verursacht.