Samstag, 19. Juni 2010
Golf von Mexiko versank in Öl, aber Tony hatte Besseres zu tun
BP-Tony war auf einem Segeltörn, denn mit der Yacht unterwegs, das ist seine Leidenschaft. Deshalb galt Tonys Aufschrei auch nicht den sterbenden Tieren, dem verderbenden Weltmeer, und nicht den leidenden Menschen. Sein Aufschrei galt seinem feudalen Leben, seiner Leidenschaft: "Ich will mein Leben zurück!" Er blickte auf das Grauen, und begriff nichts...
Seine Beteuerungen den betroffenen Menschen gegenüber sind nicht glaubwürdig, sein Schweigen zu allem hingegen sagt mehr aus an Wahrheit über ihn. Er ist einer der typischen Vertreter der heutigen Menschen - gerade auch jener an den Spiten der Konzerne - die ausser ihrem Leben, das sie sich leisten, nicht mehr viel mitbekommen von der Welt. Schliesslich ist für viel Geld dafür gesorgt, dass sie das nicht müssen.
Täuschen wir uns nicht, sie sind fast alle so, auch wenn Tony nun abgelöst wurde. Das ist alles nur für das Publikum, für die Kundschaft, für jene, die kritisieren, für das eigene Image.
Abgesehen davon, dass in den offiziellen Medien nicht gewarnt wird vor den weiteren Folgen, nichts gesagt wird über die Bedrohung,- dass alle schön ruhig und sauber gehalten werden, ist der Eindruck unmittelbarer denn je vorhanden, dass wir alle in den Untergang tanzen werden...
In der Nachbarschaft ist ein Rockcontest und verstätkt diesen Eindruck - dieses Wochenende ist es also nichts mit der Stille der Samstagnacht, in den Sonntag hinein. Nichts mit dem Lauschen in die Natur, auf die Schreie der Reiher, so lange es das alles noch gibt, - nichts mit Besinnung daruaf, dafür zu kämpfen, dass nicht noch mehr zerstört wird, es wird übertönt.
Nein, es ist keine Kritik - es ist durchaus in Ordnung, in Deutschland wird sowieso selten gelebt, und wenn, wird es gleich bemotzt. Aber, es fällt auf, und es fällt dabei auch auf, wie oft unnötig gegen das Lebendige geschimpft wird, verboten wird, während das Schlimmere schon geschieht.
Es ist unsere Wurschtigkeit, die uns träge macht, und gleichgültig allem gegenüber, was Leben bedeutet. Wenn aber das Leben falsch verstanden wird, dann gilt dies auch für das Überleben. Wir haben es verlernt, es wurde uns abdressiert - der Überlebenstrieb genauso, wie die Lebendigkeit, die Neugier, die Fähigkeiten für die Natur. Wir sind abhängig Gemachte, die im Netz des Systems zappeln, und das Meiste, das wir bräuchten um anders zu leben, vergessen und verlernen mußten, weil das so gewollt war. Es gilt als unzivilisiert, als verrückt, anders zu sein.
Darum verstehen sie nichts, die Wirtschafts- Konzern- und Weltenlenker.
Links zum Thema:
http://www.huffingtonpost.com/huff-wires/20100619/us-gulf-oil-spill/
http://www.huffingtonpost.com/2010/06/19/gulf-oil-spill-tony-haywa_n_618332.html
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