Freitag, 12. März 2010
Scherbengericht
Oh, es gibt viele Sünden, und zu meinem Erstaunen konnte ich heute entdecken, als ich in alten Büchern und Schriften blätterte, dass schon 1972 davor gewarnt wurde, wie sehr uns die Versündigungen und Verfehlungen um die hübschen Ohren fliegen würden.
Doch wie das oft so ist: Der Mensch hat keine Zeit dafür, kann es sich nicht vorstellen, und will also nichts davon wissen. Die Warnung kam damals nicht von der Kirche, nicht von irgendeinem Apokalypse-Verein, sondern von einem italienischen Manager.
Die kirchlichen Sünden, die wir auch ignorierten, um einen Betrieb in Stande zu halten, der für viel Geld falschen Trost spendet, explodieren uns gerade mitten ins Gesicht. Es ist aber feige von jenen, die das Ruder der Welt in Gemeinschaftsarbeit auf Crashkurs hielten, dass sie nun alle anderen verantwortlich machen, die sie im Glauben an das Richtige dumm hielten, gefügig machten, und vorwärts peitschten, sodass auf Linie mitgemacht werden mußte, wollte man nicht untergehen und sich selber gefährden.
Der Rest lief eben mit, ohne gross nachzufragen - duckt sich bis heute weg - und sagt sich, dass die meisten Menschen nur blind und also schuldlos sind. Wer hat sie geblendet?
Das waren alle - die Staatenlenker, und vor allem das Christentum. Das hielt die Leute bei der Stange, selbst dann noch, wenn sie Bedenken hatten. Der Weltuntergang ist schliesslich gottgewollt, die Apokalypse muss kommen, die Bibel sagt es so - und also schadet es auch nicht, wenn man selber mit beteiligt sein sollte. Das alles ist ja Gottes Werk... Wirklich?
Immerhin herrschte Übereinstimmung, und vermutlich ist diese Übereinstimmung immer noch vorhanden in vielen Bereichen - weltweit. Darin sind alle eingeschlossen, auch die Gegener der Kirchen, und herrschenden Politiken. Gnadenlos herrscht diese Mentalität über alles, und ist gerade dabei, global zu werden - wieder einmal, wie oft schon zuvor - nicht ohne Zwang.
Der Erfolg ist das aufgehäufte Machtpotential, mit dem fremde Kulturen überrollt und eingeebnet wurden und werden, und die Durchsetzung der Denk- und Aktionsformen des Geldes und des christlichen Abendlandes. Aber auch die Beherrschung der Natur gehört dazu.
Und von Anfang an, als das Christentum anerkannt war, und nicht mehr verfolgt wurde, war die Richtung eine andere als zuvor. Es war kein Erfolg, ein ursprüngliches Ziel zu erreichen, sondern sich durchzusetzen. Und genau dies ist geschehen.
So enttäuschend das für manche sein mag: Im grossen und ganzen Geschehen gibt es den Kampf zwischen Aufklärung und Verblödung, zwischen Gott und Teufel nicht. Das alles sind Petitessen im grossen Wettlauf darum, mehr Macht zu haben und sich durchzusetzen. Und daran waren alle beteiligt.
Es sind nicht die Krawalle und Querelen, die flüchtigen Versuche sich dem Ganzen in den Weg zu werfen, die etwas bewegen und verändern, sondern das Verändernde sind die Gemeinsamkeiten der Menschen, ob ihnen das letztendlich so passt, oder nicht.
Aus Gemeinsamkeit entsteht Macht, und das ist es was zählt. Genau das ist es aber, was der durchschnittliche Mensch nur dürftig erlebt und nicht kapiert, wenn es ihm um etwas geht. Meistens wird auf irgendeiner Gruppe herumgehackt, wird ausgegrenzt, niedergemacht, und damit das, was eigentlich verändert werden sollte, geschwächt.
Jene aber, die Macht ausüben, sie brauchen und verwenden, haben es begriffen. Es sind auch nicht die Kirchen die schlimmsten, da gibt es noch ganz andere. Allerdings fressen die aufgehäuften Sünden nun die Kirchen selber auf, und noch einiges andere gleich mit. Trotzdem ist Achtsamkeit nach wie vor gefragt, denn die anderen alle, die sind noch heftig unterwegs.
Der Fehler am Ganzen ist, dass alles nur Material für den Menschen ist - zu sein hat - bis er nun selber für einige Mächtige zum Material wurde. Wer so mit der Welt umgeht, braucht sich nicht wundern, wenn es auf ihn selber - auf alle - zurückschlägt. Genau das haben wir im Moment: Der Weg zur totalen Herrschaft.
Deshalb hören Furcht und Zittern nicht auf - nein, nicht vor Gott, oder was auch immer - sondern vor dem Menschen. Dieser ist bis heute unfähig zu bedingungslosem Erbarmen, und genau dies ist es, woran die Welt krank ist, und damit alles in ihr und auf ihr.
In dieser Überheblichkeit ist alles entstanden, womit wir uns heute herumschlagen. Uns ist alles gewöhnlich geworden, was früher noch zum Wundern war. Nichts mehr ist uns heilig, und das ist der Fehler. Darum vergreifen wir uns an allem und jedem, was nicht niet- und nagelfest ist. Der Schatten der Macht ist es, der alles verdüstert, und eine neue Sklaverei hervorbringt, die vor nichts Halt macht.
Da entschuldigt sich keiner mehr bei der Natur für die Übergriffe, - kein Mensch verschwendet einen Gedanken daran, wie sehr er andere verletzen kann - auch nur mit einer Bemerkung - und keiner will Abstriche machen. So sind wir nun bei der totalen Ausbeutung angelangt. Dass das Elend da ist, was soll's? - Es ist kreatürlich, wird einbezogen, und ist eben Schicksal. Die Macht will sich nicht mehr darum scheren.
Wir sind so verdammt nüchtern geworden, dass sich einige von uns heute mit Alkohol zudröhnen müssen, um diesem Zustand wenigstens kurzfristig zu entkommen. Und eben so nüchtern will der Mensch selber Gott sein, denn der so bezeichnete läßt sich ja nicht blicken - alles muss man selber machen...
Dem flüchtigen Fest der Freiheit folgte der Terror, die Katastrophen, die Unterdrückung auf neue Art. Ist ja auch keiner der Schlächter der Vergangenheit denkbar, ohne den Blick auf die Jarhtausende der Kirchengeschichte. Immer muss irgendetwas eliminiert werden aus einem Kreis anderer, die sich erheben über den Rest der Leute - der Schöpfung - der Kreatur - und irgendetwas, das nicht festzumachen ist, gilt als Grund dafür, wird irgendwie ausgemacht.
Und immer wird es politisch, dehnt sich aus, wird mächtig, wird beherrschend. Sie retten gar nichts, egal wer gewählt wird. Deshalb ist es verkehrt, den Rettern zu trauen - egal, ob von Politik oder Kirche. Zu viel reden sie nach dem Mundwerk der Macht.
Als geglaubt wurde, - wie so vieles Andere zuvor schon nur Glaube war, auch wenn es nicht als solcher ausgegeben wurde, - dass es nur der Globalisierung bedürfe, um die Seligkeit des Geldes, der Bequemlichkeit und Leidensfreiheit weitgehend durchzusetzen, war dies einer der Machträusche mehr, aber nichts sonst...
Es muss alles hinterfragt werden, nicht nur das Offensichtliche. Das ist das Ergebnis aus allem, was uns heute wie Hohn ins Gesicht lacht, und in Scherben zerfällt.
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