ist ein Thema mit Brisanz. Denn, Erdogan - der Regierungschef der Türkei - machte einen Vorstoss, und schlug türkische Schulen in Deutschland vor. Die Empörung hält sich nur mühsam zurück, und die Ablehnung ist klar und fast greifbar.
Dabei ist diese Idee nicht so abwegig, wie sie auf den ersten Blick scheint: Wir sind überall, mit deutschen Schulen, Goethe-Instituten, Missionen und Missionsschulen, - das Militär ist auch verbreitet, aber das lasse ich hier einmal bei Seite, obwohl es auf Kinder und Jugendliche sicher auch einen gewissen Einfluss hat, dort, wo es ist - egal, ob das beabsichtigt ist oder nicht.
Die Liste unserer Bildungsstätten im Ausland ist lang. Es gilt als selbstverständlich, dass wir diese Einrichtungen im Ausland betreiben. Die Frage ist: Warum nur wir? Warum werden wir ärgerlich, wenn unsere Art der Bildung und Kultur, die wir ja auch vermitteln, in Frage gestellt wird? Warum billigen wir anderen nicht die gleichen Rechte zu?
Auch daran wird erkennbar, dass wir uns für besser halten. Ob zu Recht oder nicht, lasse ich mal dahingestellt. Schliesslich müssen die Menschen im Ausland auch abwägen,- falls sie das teure Schulgeld aufbringen können,- ob sie ihren Kindern die deutsche Bildung gönnen. Genauso könnten andere bei uns auch abwägen, wenn es denn andere Schulen auch geben würde.
Wir erkennen die USA an, auch bildungsmässig zumeist, auch wenn dort die Todesstrafe und Folter immer noch existieren. So lange das Tatsache ist, stellt sich die Frage, mit welchem Recht wir andere Kulturen abweisen, weil sie andere Sitten haben, die uns barbarisch anmuten. Ist die eine Barbarei besser, weil sie westlich ist?
Sind wir wirklich die Besseren, wenn wir - auch bei uns bekanntlich - mit zweierlei Mass messen?
Links:
http://www.welt.de/die-welt/politik/article6919173/Erdogan-will-in-Deutschland-tuerkische-Gymnasien.html
http://nachrichten.rp-online.de/article/leitartikel/Klare-Antwort-an-Premier-Erdogan/72034
http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/schule-erdogans-vorschlag-fuer-tuerkische-gymnasien-stoesst-auf-kritik_aid_493042.html
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