Teilchen-Kollision am Cern
Wir hören das Echo des Urknalls
Auf diesen Tag haben Tausende Physiker weltweit gewartet, ja im Grunde ihrer Seelen sogar die gesamte Menschheit:. Am Dienstagmorgen werden im neuen Teilchenbeschleuniger des europäischen Forschungszentrums Cern bei Genf zwei gegensinnig umlaufende Protonenstrahlen erstmals mit einer Energie kollidieren, die kein Teilchenbeschleuniger jemals vorher annähernd erreicht hat. Dabei sollen Bedingungen entstehen, wie sie Billonstel Sekunden nach dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren geherrscht haben. Die beiden energiereichen Teilchenstrahlen zusammenzuführen ist für die Betreiber des 27 Kilometer langen „Large Hadron Collider“ (LHC), der hundert Meter tief unter der Erde in einem Tunnel zwischen dem Genfer See und dem französischen Jura verläuft, offenkundig eine Herausforderung. „Es ist so, als wenn sich zwei Stecknadeln auf halbem Weg durch den Atlantik exakt an einem Punkt treffen sollen“, sagt Steve Myers, Leiter der Beschleunigergruppe am Cern. Verläuft alles nach Plan, sollen mit diesem Tag auch offiziell die umfangreichen Experimente mit dem LHC beginnen. Die Forscher hoffen in den kommenden Jahren, eine Reihe bislang unbekannter Teilchen zu entdecken und neue Einblicke in die Entstehung des Universums zu erhalten.
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