Und nun sind wir müde, nachdem wir wissen, dass unsere Katze eine Hüftgelenksdysplasie hat. Wir wissen jetzt, dass das nicht geheilt werden kann,- dass sie weiterhin auf dem Sofa liegen wird,- dass sie Schmerzen haben wird, und Medikamente braucht.
Eine Freundin hat geholfen, - hat das Tier mit meinem Mann zur Tierärztin gefahren. Diese Katze hatte schreckliche Angst, als sie in die Box musste, dass sie von uns weg muss. Jedesmal früher, wenn sie in die Box musste, wurde sie irgendwohin verfrachtet, und jedesmal kam sie vom Regen in die Traufe. Doch diesmal ging es nur zur Tierärztin, und nach einer knappen Stunde war sie wieder da. Trotz der Beschwerden, trotz des Schreckens - als sie aus der Box kam, und in der bekannten Umgebung wieder gelandet war - es gab keine glücklichere Katze.
Wir nehmen den Tieren ihren Lebensraum, - auch den Haustieren zunehmend. Immer mehr sollen sie sich uns anpassen. Und wenn sie zu anstrengend werden, werfen wir sie weg, als wären sie nur Müll. Schon vor Jahren wurde gewarnt davor, dass irgendwann wieder mit den Menschen dann auch so umgegangen wird. Heute sind wir fast wieder so weit, aber wir wollen es nicht wahrhaben, nicht merken, was wir wieder anrichten mit unserer Egozentrik.
Und allmählich frage ich mich allen Ernstes, ob die ganze Welt verrückt geworden ist, dass die Menschen so betäubt sind, so weggetreten, und zulassen, dass Kriegstreiber, Folterer, Ausbeuter und Menschenschinder das Geschehen, das Denken und die Politik in der Welt bestimmen können.
Vor allem, dass sie es mit ihren Hetzreden und faschistischen Tiraden wieder schaffen, die Stimmung unter den Menschen zu beeinflussen. Mitgefühl gibt es nur noch selten, auch ich habe es wieder erfahren. Ich bekam Vorwürfe, weil ich nicht gleich am selben Tag veranlasste, dass die Katze zur Ärztin konnte. Schliesslich mußte ich rechnen, wie weit ich mir die Kosten leisten konnte,- ich musste mich um eine Fahrgelegenheit kümmern, schliesslich habe ich kein Auto.
Ich bin nicht so reich, dass ich sofort starten kann,- alles muss berechnet und überlegt werden. Wenn man dann noch wenigstens eine Freundin hat, die hilft, statt auch nur wieder überflüssige Ratschläge und Rügen abzusondern, kann man sich glücklich schätzen.
Die Anspannung war entsprechend, - dazu wieder die Attacken des sogenannten Umfeldes. Nun sind wir etwas müde, die beiden Katzen auf dem Sofa, und ich werde bald ins Bett gehen. Die Freude aber überwiegt, dass wir wenigstens etwas dazu beitragen konnten, dass es unserer Katze ein wenig besser ging heute.
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