"Deutschland sucht den Superstar"
Kult der Selbstinszenierung
Bernhard Pörksen
Tübingen - Früher war der Kampf um Aufmerksamkeit eine Sache von Politikern und Prominenten. Das ist heute anders, wie der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen in seinem Essay darlegt. Heute neigen Hinz und Kunz dazu, sich zu inszenieren - mit der Folge, dass alle Bereiche der Gesellschaft mittlerweile unter Inszenierungsverdacht stehen.
Es ist nur ein triviales Beispiel, aber es offenbart doch eine Stimmung, markiert einen Trend. Wer sich beim SWR für eine journalistische Ausbildung, ein Volontariat, bewerben will, muss natürlich seine Unterlagen schicken. Neben den üblichen Anforderungen sind die angehenden Journalistinnen und Journalisten gehalten, einen "Film in eigener Sache" zu drehen. Es geht dabei nicht um Fragen von journalistischer Relevanz und gesellschaftlicher Brisanz, das Auswahlgremium verlangt vielmehr einen "Werbespot zur eigenen Person" - die effektive Selbstinszenierung als Kernkompetenz, die überzeugende Selbstbespiegelung als unabdingbare Karrierevoraussetzung.
Mehr erfahren:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/2769084?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+alle_meldungen+%28STZ+online+-+Alle+Meldungen%29
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen