Nicht die bärtigen Islamisten, sondern junge, gebildete Menschen, die in jedem Hochglanzprospekt der Goethe-Institute als Musterexemplare aufgeführt werden könnten, haben die Zündschnur angesteckt, die nun zu einem Flächenbrand des zivilgesellschaftlichen, friedlichen Widerstandes führte. Die Unruhen – aus denen Revolutionen wurden – hatten nie etwas mit Religion zu tun. Nicht etwa die Scharia, sondern ein Mindestmaß an Fairness, sozioökonomischer Beteiligung und Chancengerechtigkeit stehen auf dem Forderungskatalog der Demonstranten ganz oben. Dies sind die Werte, die in Sonntagsreden auch von unserer Politik gerne für Staaten und Regionen gefordert werden, deren Regierungen nicht pro-westlich sind. Jede westliche Regierung, die ihre Werte noch nicht auf dem Scheiterhaufen der Beliebigkeit geopfert hat, müsste nun hinter den zivilgesellschaftlichen Kräften stehen und sie nach besten Möglichkeiten unterstützen. Demokratie fällt nicht vom Himmel, sie muss erkämpft werden – genau dieser Kampf findet momentan in den Straßen Kairos statt und der Westen fabuliert gleichzeitig über die Wahrung der Stabilität. Das ist ein Schlag ins Gesicht der eigenen Werte.
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