Rainer Arnold, als Verteidigungs-"Experte" von der "S"PD geführt, fand seltsam ruhige und überbesonnene, ja begütigende Worte für die Ekelausfälle des US-Generals Petraeus.
(SPIEGEL-Online)
"Der Ton ist ein Stück weit amerikanisches Denken", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Dies sollten wir Deutschen uns nicht unbedingt zu eigen machen. Wir reden auch bei schwersten Terroristen über Menschen."
Nicht unbedingt sollten wir Deutsche uns das zu eigen machen. Nicht unbedingt.
Aha.
Also möglicherweise denn doch? 8|
Wir Deutsche haben mit hasserfüllter und ethisch minderwertiger Kriegsrhetorik so unsere eigenen Erfahrungen - und wie die Dinge stehen, möchte der weitaus überwältigendere Teil unserer Bevölkerung auch heute noch nicht zurück in diese Schwert- und Blutzeiten. Auch wenn sich das Bundesmerkel noch so aufrichtig um diese Kehrtwende bemüht.
Petraeus sagte,
".... der "Feind" in Afghanistan müsse ohne Unterlass verfolgt werden. "Zusammen mit unseren afghanischen Partnern müssen wir unsere Zähne in das Fleisch der Aufständischen schlagen und nicht mehr lockerlassen."
Was für eine erbärmliche und niedrige Schreierei ist das!
Sie ist um nichts, um gar nichts besser oder gar moralischer als das ebenso widerwärtige Djihad-Gekreische seiner Gegner.
Und sogar Arnold, als Mitglied der Kriegstreiberpartei "S"PD empfindet tatsächlich etwas Unbehagen bei diesen Worten:
Die USA hätten hier einen anderen Sprachgebrauch, sagte Arnold. "Das führt bei den Bürgern und möglicherweise auch beim einen oder anderen Soldaten zu Missverständnissen."
Wie gerade in diesem blog seit Monaten (und mit dem vorherigen zusammen sogar seit Jahren!) vorausgesagt, ist und bleibt der Krieg in Afghanistan ungewinnbar - was Experten bereits vor dem ersten Schuss vor neun Jahren vorausgesagt hatten. Infolgedessen beschreit Petraeus mit seiner Ekelrhetorik ein "letztes Aufbäumen" vor dem Zapfenstreich; es bleibt allerdings allein seiner eigenen Phantasie überlassen, wohin dieses "Aufbäumen" eigentlich führen soll. Die USA können nur ein Maximum an Zerstörung und Vernichtung erreichen, sie können und werden das ganze Land auf einige Generationen vollständig vernichten. All diese Toten verdanken ihr Verrecken einer besoffenen, unanständigen und regelrecht psychotisch re(a)gierenden USA nebst ihrer dienstfertigen Gefolgschaft.
Der Krieg ist einfach nur verloren. Die Taliban sind tatsächlich um nichts schwächer geworden, sie beherrschen das Land nach wie vor. Petraeus weiß ganz genau, dass spätestens (!) 2014, wenn die alliierten Streitkräfte abziehen, alles noch viel schlimmer geworden sein wird als es jemals war. Allein deshalb verursachen Petraeus' Worte nichts als Brechreiz.
Petraeus hatte bereits im Irak völlig versagt. Nach dem erfolgten und erfolgreichen Überfall stellte sich plötzlich heraus, dass es überhaupt keine Planung für die Zeit nach dem Schießen gab. Petraeus hatte Abu-Ghureib ebenso zu verantworten wie dutzende von Fällen besonderer und unnötiger Grausamkeit. In seine Amtszeit fiel, dass das Schießen auf Köpfe irakischer Kinder zum Feierabend-"Spaß" amerikanischer Soldaten wurde.
Und jetzt haben sie diesen widerwärtigen Metzger nach Afghanistan geschickt. Das Sterben wird noch schlimmer werden.
Aber, so muss Arnold wohl verstanden werden, auch " ... das führt bei den Bürgern und möglicherweise auch beim einen oder anderen Soldaten zu Missverständnissen."
Weil sie plötzlich irritiert sein könnten, denn die Kriegsrhetorik aus Berlin klang bisher doch so schön nach "Aufbau, Sicherheit und Mädchenschulen" und jetzt muss auf einmal nur noch gekillt werden?!