Manche Menschen kennen das noch, dass sie sich beheimatet fühlen - an einem Ort, an dem sie sich wohlfühlen. Ich kannte es auch einmal, und auch das Heimweh. Leider ist es bei uns aus der Mode gekommen, schliesslich haben wir keine Clans mehr in denen wir leben, keine Familien mehr, denen wir uns verbunden fühlen. Stattdessen sind wir nur noch dort zu Hause, wo sich viele am Wenigsten damit auskennen: In uns selber. Mehr an Heimat ist vielen Menschen nicht mehr geblieben.
Und immer weiter geht es mit den Entwurzelungen, den Vertreibungen, den Zerreissungen gewachsener Verbindungen zwischen den Menschen. Wir haben das schon alles so verinnerlicht, dass wir es komisch finden, wenn ein Mensch noch völlig anders fühlt und denkt.
Vielleicht kommen auch darum so wenige Menschen zu Firas Maraghy, um ihn zu unterstützen, weil er sie an etwas erinnert, - ein vages Gefühl des Verlustes,- etwas, mit dem man selber nichts mehr anzufangen hat. Er gemahnt an Vieles, das uns abgeht, und angenehm ist das für manche Leute gewiss nicht.
Eine Annäherung versucht der Artikel im Freitag:
Hunger nach Heimat
Seit vier Wochen sitzt Firas Maraghy vor der Botschaft Israels und hungert. Er will damit erst aufhören, wenn seine Tochter in Jerusalem leben darf
Wer Firas Maraghy verstehen will, muss seine Liebe verstehen, die Liebe zu seiner Heimat und die zu seiner Familie. Und wer diese Liebe versteht, kapiert vielleicht auch, wie jemand solch eine Angst haben kann, zerrissen zu werden, dass er bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen.Mehr davon lesen:
http://www.freitag.de/alltag/1033-hunger-nach-heimat
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