Zwangsworkaholic

Nr.#397 Think positive

Da freut sich die mittelständische Einmann-Unternehmung genauso, wie die spirituelle Hausfrau im Kettenbriefverkäuferdasein, die abends Anleitungskurse im Empfinden positiver Schwingungen vom Besten gibt. Auch die Innenarchitektin, lässt ihre Möglichkeiten mit Glanz in den Augen im Bürojob versickern. Man will schließlich Motorrad fahren. Spaß haben. Da muss Geld reinkommen. Und dafür sind Motivation und Eigenverantwortung angesagt. Bloß nicht zurückschauen. Auch die Dame an der Tanke freut sich, dass zum vierten Job noch ein fünfter dazugekommen ist, der es ein wenig einfacher macht über die Runden zu kommen. Positiv denken ist alles. Schluss mit dem negativistischen Geschwätz. Nachher zieht das einen noch mit runter. Es gilt schließlich die Existenz aufzubauen. Die Chancen des Marktes nutzen. Das benutzen, was da ist. Was vorhanden ist. Doch das geht nur, wenn man vor Motivation nur so zerspringt. Wem der Griesgram schon ins Gesicht geschrieben steht, hat keine Chance. Sollen doch die untergehen, die sich nur beklagen. Man geht mit fröhlichem Herzen in die Zukunft. Und man lebt nur einmal.

Wer interessiert sich schon für Politik? Die da oben, machen doch eh was sie wollen. Da muss man schon schauen, dass man über die Runden kommt. Und das schafft man nur, wenn man auch die richtige Einstellung dazu hat. 

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