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Menschenrecht als Grundlage

Die Arbeit an diesem Blog bezieht sich auf menschenrechtliche Grundlagen.

-Art. 5 Abs. 1 S. 1 Grundgesetz (Meinungsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 2 Grundgesetz (Informationsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 3 Grundgesetz (Pressefreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 4 Grundgesetz (Zensurverbot)
-Art. 19 Allgem. Erkl. der Menschenrechte sowie Art. 19 Uno-Zivilpakt (Meinungs- und Informationsfreiheit auch Staatsgrenzen überschreitend)
-Art. 1 von Uno-Resolution 53/144 (schützt das Recht, sich für die Menschenrechte zu engagieren)

Trotzdem sehe ich mich dazu gezwungen, gewisse Kommentare zu überprüfen, und gegebenenfalls nicht zu veröffentlichen. Es sind dies jene, die sich in rassistischer Weise gegen andere Menschen richten - gewalttätige Inhalte enthalten - Beschimpfungen, etc. Derlei Inhalte kann ich nicht damit vereinbaren, dass sich dieses blog für Menschenrechte einsetzt - und zwar ausnahmslos für alle Menschen.

Mein Blog ist ab 18 Jahren, denn ab da kann man voraussetzen, dass der Mensch denkt...

...und ausserdem nicht mehr mit den Umtrieben der Ministerin von der Leyen gegen Websiten in Schwierigkeiten kommt, wenn er einen blog lesen will.

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Sonntag, 26. Dezember 2010

Politik und Religion - zum Beispiel Thailand

http://www.schoenes-thailand.de/startseite/analysen/7127-weihnachten-religion-politik


Weihnachten, Religion, Politik

Samstag, den 25. Dezember 2010 um 19:41 Uhr
(Mark Teufel, 25.12.2010) Nachdem ich in der Nacht mit thailändischen Freunden eine Christmette der katholischen Kirche in Deutschland besucht hatte, kamen wir schnell überein, dass die Rolle der Religionen, aber insbesondere der Kirchen in fast allen Zivilisationen die gleiche war und nunmehr ist. Die Ausprägung ist jeweils stärker oder schwächer, aber die Grundidee war fast immer die Gleiche. Das Stützen einer hierarchischen Ordnung welche die Vorherrschaft von Wenigen über Viele ermöglicht.

Zunächst muss man den Ursprung der Religionen begreifen. Als die Menschen aus Horden von Wilden bestanden, die keinerlei Regeln und keiner Ordnung folgten, bestand die Notwendigkeit Regeln und Normen aufzustellen, damit die menschliche Rasse überhaupt überleben konnte. Der Bedarf nach einer   „höheren Ordnung“   entstand, die noch über der des Faustrechtes stand. Zunächst waren dies Vielgöttersysteme, die ähnlich wie die ersten Menschen, in heftige Kämpfe verwickelt waren, und in erster Linie die Konflikte der Erdenbürger widerspiegelten und stellvertretend ausfochten.

Aber schon mit diesen ersten Göttersystemen war etwas für das Überleben der Rasse und das Entstehen einer Zivilisation überaus Wichtiges entstanden: Regeln und Normen für das Zusammenleben. Sie wurden als von den Göttern verkündet dargestellt, waren in Wirklichkeit aber nur die elementarsten und wichtigsten Gesetze mit denen verhindert wurde, dass die Menschen sich gegenseitig auslöschten. Was wir 2010 in Laos als   „Staatenbildung“   verfolgten, war zu jener Frühzeit das Entstehen von ersten sozialen Strukturen. Die grundlegenden Gebote wie   „Du sollst nicht töten“   oder   „Du sollst deines Nächsten Weib nicht begehren“   finden sich in fast allen Religionen wieder.

Indem kluge und weitsichtige Menschen Regeln aufgestellt und diese nicht als die eigenen, sondern die Regeln einer höheren Macht darstellten und dadurch unangreifbar machten,  schufen Sie ein System der hierarchischen und autoritären Ordnung die bis heute wirkt. Wobei Religionen immer noch das Rückgrat der Hierarchie darstellen.

Schon sehr früh hatten wohl einige Menschen erkannt, dass man als Vermittler zwischen der höheren Macht und den „niedrigen“  Menschen Interpretationsmöglichkeiten besitzt, die auch dazu dienen können, eigene Ziele zu verfolgen und durchzusetzen. Und diese, nennen wir sie Hohepriester, Päpste oder Propheten, erweiterten das ursprünglich vernünftige und überaus sinnvolle Regelwerk der sozialen Ordnung um immer weitere und zusätzliche Regeln, die den Bedürfnissen der Zeit in der sie entstanden und den Bedürfnissen jener, die sie verkündeten, angepasst waren.

Möglicherweise entstanden die ersten Regeln im gesellschaftlichen Konsens und waren noch sinnvoll. Aber mit zunehmender Größe des Regelwerkes, zunehmendem Bedarf an Interpretation und fortschreitender Entwicklung der Gesellschaft entstand aus diesem Regelwerk ein Werkzeug von Wenigen, um die Massen zu beeinflussen und zu lenken. Und diese Funktion der Religionen hat sich über Jahrtausende erhalten,...... bis in das 21. Jahrhundert.

Dabei gibt es natürlich Unterschiede. Der Buddhismus zum Beispiel hat sich über Jahrhunderte gegen eine Vereinnahmung zur Kontrolle der Menschen erfolgreich gewehrt. Aber spätestens mit König Mongkut und  der von ihm gegründeten Thammayut-Sekte, war auch die letzte Bastion der sozialen Religionsrevolutionäre gefallen und der Buddhismus in den Dienst einer weltlichen Macht gestellt worden.

Waren ursprünglich alle Führer auch religiöse Führer, da sie durch die Interpretation des Willens eines höheren Wesens der Notwendigkeit enthoben waren, ihre Entscheidungen rational zu begründen, und dadurch jeden Widerstand gegen ihren Hegemonieanspruch beiseite fegen konnten, so gab es doch innerelitäre Streitigkeiten, die dann eine zweite Form der autoritären Führung begründeten, die der Führung durch das Schwert.

War die Legitimation der Einen die Berufung auf das   „Höhere Wesen“,  so war die Legitimation der Anderen die Macht der Gewalt, die Macht der Waffen und der Krieger. War anfangs die Geschichte gekennzeichnet von Kämpfen zwischen religiösen und weltlichen Führern, bildete sich mit zunehmender Nationenbildung bald eine Symbiose zwischen beiden heraus, die oft wieder in einer Vereinigung unter einer einheitlichen Führung mündete. Und so war es möglich, Krieg gegen äußere Feinde zu führen und zu versuchen, das Einflussgebiet auszudehnen.

Die ideale Herrschaftsform war geschaffen. Eine Form die sich über Jahrhunderte und auch bis heute
gegen Herausforderungen aus Aufklärung, Rationalismus, Demokratie und Bildung gewehrt hat. Der Herrscher, der durch die Religion legitimiert wird, welche wiederum ihre Legitimation aus dem Glauben an ein Höheres Wesen zieht. Da es aber inzwischen mehrere unterschiedliche   „Höhere Wesen“   gab, musste natürlich sicher gestellt werden, dass nur der eigene Glauben als der wirkliche und wahre angesehen wird. Und so findet man in den meisten Religionen einen Alleinvertretungsanspruch.

Seit Rama III, König Mongkut, sich die Religion, den Buddhismus erfolgreich als Werkzeug der Monarchie unterworfen hatte, konnte die Chakri Dynastie ihren Hegemonieanspruch aufrechterhalten. Herausgefordert wurde sie durch die Revolution von 1932 und dann später durch die weltlichen Diktatoren. In beiden Fällen aber war die Einheit von Religion und Monarchie zu stark, um sie beseitigen zu können. Stattdessen erkannten die weltlichen Herrscher, die nun in Form der Generäle auftraten, dass es für ihre Herrschaft keinen besseren Schutzschirm als den der Monarchie und in seiner Gefolgschaft des Buddhismus geben konnte. So entstand in Thailand im Prinzip die gleiche Herrschaftsausprägung, die man z.B. in Europa schon länger kannte.

Glossar Thaksin Shinawatra hatte diesen Herrschaftsanspruch in Gefahr gebracht. Er hatte seine Legitimation auf dem Votum des Wählers begründet. Mit.... und seit dem Militärcoup von 2006 wurde klargestellt, dass die Herrscher Thailands dies nicht zulassen werden. In seiner Folge sehen wir, wie die Militärdiktatoren eine Kritik der Monarchie als Angriff auf die   „Sicherheit der Nation“   ansehen. Denn für sie würde bedeuten, dass sie ihre Legitimationsbasis verlieren würden, wenn der Einfluss von Monarchie und damit untrennbar verbunden der Religion, nachlassen würde. Und so explodiert logischerweise die Verfolgung und Verurteilung von Straftätern wegen Lèse Majèsté.

In Deutschland dagegen erkennt man auch in den diesjährigen Weihnachtspredigten den Konflikt, der z.B. in der katholischen Kirche offenbar wird. Einerseits wird Jesus Christus als der Erlöser von allen Übeln der Welt bezeichnet. Was bedeutet, dass wir, egal was wir tun, dafür Vergebung erlangen werden. Und Gott wird als das Höchste Wesen bezeichnet, und wenn man den Regeln und Normen dieses Wesens folgt, ist man auf der sicheren Seite und kann auch nach dem Tod auf ein angenehmes Jenseits hoffen. Andererseits passt dieser Ansatz nicht in ein föderalistisches, demokratisches Umfeld. Und so sind die Predigten gespickt mit Versuchen, die hierarchische Ordnung der Bibel und der Religion so zu interpretieren, dass sie in Einklang mit einer modernen Gesellschaft gebracht werden kann.

Worte wie   „Gott ist in uns“   und   „Gott ist das Wort, aber wir sind das Fleisch“,   versuchen die alte hierarchische Ordnung von Befehl und Gehorsam zu unterbrechen. Jeder Einzelne wird zum Interpreten des Willens eines Gottes gemacht. Für Konservative eine gefährliche Entwicklung, weil früher oder später die Menschen die Frage stellen werden, ob nicht der Mensch selbst Regeln und Normen aufstellen sollte, statt sie nur zu interpretieren. Denn was für Verkehrsregeln längst gilt, so die Befürchtung, könnte dann auch auf ethische und moralische Normen übertragen werden. Ein Bereich, in dem die Religionen auch in entwickelten Ländern nach wie vor einen Hegemonieanspruch innehaben.

Eine interessante Variante dieser Entwicklung kann man aktuell in der Diskussion über WikiLeaks sehen. In entwickelten Gesellschaften, die an diesem Punkt angekommen sind  ( nicht in Diktaturen wie China oder Thailand )  gibt es eine heftige Diskussion über die moralischen und ethischen Aspekte der WikiLeaks-Veröffentlichungen. Auf der einen Seite die Staatsgewalt, die sich legitimiert fühlt Geheimnisse vor der Gesellschaft wahren zu dürfen und sich sogar das Recht vorbehält, Menschen wegen   „Geheimnisverrat“   zu töten. Auf der anderen Seite die Zweifler, die sich fragen, ob es noch legitim ist, dass der Staat Geheimnisse hat, wenn man davon ausgeht, dass der Souverän das Volk ist.

In Thailand würde man eine solche Diskussion natürlich niemals führen. Thailands Herrscher beanspruchen ihren Hegemonieanspruch nicht aus dem Votum des Volkes, sondern aus der Religion. Interessant ist die Entwicklung in China. Dort scheint man ohne Religion auszukommen. Tatsächlich aber hat sich eine neue Religion ausgebildet: Die des schieren Kapitalismus. Ein großer Teil der Gesellschafts-Legitimation eines  „Höheren Wesens“.  Und zeigen damit einen gesellschaftlichen Entwicklungsstand, der auf gleichem Niveau mit dem des Iran oder Saudi-Arabiens liegt.

Betet den Götzen des Wachstums und wirtschaftlichen Erfolges an. Und daher ist diese Herrschaftsform die vielleicht fragilste und am meisten gefährdete. Denn wenn der Götze des wirtschaftlichen Erfolges sich als Luftblase herausstellen und die Wirtschaft zusammen brechen sollte, würde das unweigerlich auch zu einem Zusammenbruch des politischen Systems führen.

Und so läutet die Diskussion über WikiLeaks vielleicht zu Weihnachten 2010 für einen Teil der Welt eine neue Phase der gesellschaftlichen Entwicklung ein. Der Loslösung der Menschen vom vordefinierten Glauben. Eine Entwicklung, die die Hegemonie von Religionen als ethische und moralische Entscheidungsinstanzen in Frage stellt. Eine Entwicklung in der die Menschen beginnen selbst zu definieren, was Moral und Ethik bedeutet, und den Anspruch erheben, ihre Führer danach zu beurteilen.

Leider würde das die Kluft zwischen entwickelten Gesellschaften und neu-feudalistischen bzw. wirtschaftlich-neoliberalen aber gesellschaftlich diktatorischen Regimen weiter verbreitern. Wenn in diesen nicht gleichzeitig eine Bewegung entsteht, die den Machtanspruch von Eliten erfolgreich in Frage stellt.

1 Kommentar:

  1. ... ist schon traurig zu sehen wie mark teufel immer wieder einen bolg findet wo er seinen unsinn publizieren kann...
    auch wenn sich der blogbetreiber von den statements in seinem blog vorsorglich distanziert muss man doch festhalten dass wenn einer 100 mal die unwahrheit schreibt werden irgendwann ein paar menschen das plötzlich für wahr halten. und mark teufel ist hier in der tat einer der allerfleissigsten die ich kenne. in diesem sinne hat halt ein blogbetreiber doch eine mitverantwortung - freie meinungsäusserung hin oder her.

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