Neue christliche Leitkultur: Wirtschaftskriege
Peter Bürger 10.11.2010
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Die neue christliche Leitkultur in diesem Lande, besonders verfochten von Unions-Christen samt Nachwuchs, nimmt immer mehr Konturen an. Das Kleinbürgertum und seine Vorbilder hetzen gegen Menschen, die der deutschen Christennorm nicht entsprechen. Die Hemmschwelle, sich in der Nähe von Rassisten zu positionieren, wird in Europa immer geringer. Innerhalb unserer Grenzen kommuniziert die Politik ihre Entscheidungen zugunsten mächtiger Wirtschaftsinteressen durch Polizeigewalt (Beteiligungen des Militärs laufen als Amtshilfe).
In diesem Jahr hat sich das Spektrum jener Bevölkerungsgruppen, die mit der "Staatsgewalt" am eigenen Leibe Erfahrungen machen, erheblich ausgeweitet. Das ist auch der Polizeigewerkschaft nicht mehr ganz geheuer, während die "Liberalen" die neuen Verhältnisse offenbar ganz in Ordnung finden. Wer glaubt, die Verfassung sei ein hinreichender Schutz gegen eine Entwicklung hin zum autoritären Staat, sollte dringend seine gemütlichen Gewissheiten überdenken.
Dem Frieden in der Welt zu dienen, dieser Auftrag galt einmal als eine Säule des Grundgesetzes. Als die Friedensbewegung Anfang dieses Jahrzehnts mit der Losung "Kein Blut für Öl" auf die Straße ging, wurde das noch von sogenannten Leitmedien bespöttelt. 2006 legte die schwarz-rote Bundesregierung bereits ein Bundeswehrweißbuch vor ("Abhängig von gesicherter Rohstoffzufuhr in globalem Maßstab", das die Militärdoktrin im Kontext nationaler Wirtschaftsinteressen entfaltete. Den Klartext der ersten Fassung hatte man zuletzt freilich in blumige Rhetorik verpackt.
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