Nein, jene trifft es nicht, die noch zu allem Möglichen herangezogen und zu Hungerlöhnen gezwungen werden können. Die haben ja noch eine Chance, ein wenig überleben zu dürfen.
Doch immerhin sind wir schon lange wieder so weit, dass der Mensch bis er zum letzten Aufgebot zählt, sozusagen, arbeiten muss.
Nur Sadisten kann das einfallen, was in unserem Land schon wieder möglich ist. Statt Vorbild für Menschlichkeit zu sein gestatten wir uns wieder, zu beweisen, wie gnadenlos wir sein können. Wir erlauben uns, alle sich selber zu überlassen, egal ob sie sich noch aus der Misere befreien können, oder nicht.
Es ist fast schon egal, ob die Menschen ihre Krankenkasse bezahlen können, oder nicht,- denn viele finden sowieso kaum noch einen Arzt, der sie behandelt.
Jeder darf ungehemmt sich selber der Nächste sein, wenn es auch nichts bringt...
Verwertet wird alles - und bis zum letzten Atemzug fast auch der Mensch - als Humankapital, als Billigjobber, Leiharbeiter - im Gros billiger - als Umsonstarbeiter, damit er sich sein Gnadenbrot erwirbt, das dieser Staat ihm noch zugedacht hat.
Und wieder geiern die Politiker aller Coleur nach totaler Überwachung, damit keiner unverhofft aufmuckt. Wieder ist für Arbeitslose die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, damit keiner entkommt.
Diesmal aber ist es einfacher, denn der ganze Staat ist das Arbeitslager - unter den Argusaugen eines jeden gegen jeden - das spart eine Menge Geld.
Vor allem leide nicht zu öffentlich, denn sonst störst Du die anderen, die es noch nicht ganz so erwischt hat, bei ihren Vergnügungen.
Stirb leise und unauffällig, damit Du nicht noch im Tode zum Querulanten, Saboteur, oder potentiellen Terroristen wirst.
Begnüge Dich gefälligst damit, mit was die Wohltäter dieses Staates Dich abspeisen, denn wenn Du Dich auflehnst, bist Du zu anspruchsvoll.
http://frei-blog.blogspot.com/2010/07/sonntagsgedanken-psychokiste-eines.html
18.07.2010
Sonntagsgedanken - Psychokiste eines Bettlers
von Volker Wulle
Als ich vor zwei Wochen - nach einer längeren Pause - noch einmal den Versuch wagte, mir ein paar Lebensmittel im Caritas-Laden zu besorgen, mußte ich mir schon selbst in den Hintern treten, diesen Kreuzgang abermals auf mich zu nehmen.
Das kostet sehr viel an Überwindung.
Du stehst in einer Schlange von Wartenden, du mußt dir eine Nummernmarke aus einem Eimer ziehen, in der Hoffnung, dass du ein paar brauchbare Lebensmittel findest, um dich für zwei Tage ernähren zu können.
Die Würde des Menschen zerbricht zwischen vergammelten Gemüse und der scheinheiligen Anteilnahme Außenstehender.
Du weist nachfolgende Drängler höflich darauf hin, dass sie doch bitte so viel Anstand aufbringen mögen, dir den Vortritt zu lassen, da du selbst schon einige Zeit vor ihnen angestanden bist.
Vergeblich, und ich fragte mich abermals, warum ich mich einer solchen Erniedrigung ausgesetzt hatte.
Auch hier gilt das Ellenbogen-Prinzip.
Kaum verständlich, aber wahr.
Nachdem ich eine Packung Würstchen entsorgte (Schimmel), stellte sich auch meine Abneigung gegenüber den restlichen sowie wenigen Lebensmittel ein.
Alleine beim Anblick wurde es mir schlecht, obwohl sie noch essbar waren.
Deshalb die Psychokiste.
Ich warf sie in den Müll.
Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, ohne das es mir dabei schlecht wurde.
Da verweigert sich die Seele.
Mich auf Dauer wie ein Schwein aus Abfällen ernähren zu müssen, übersteigt zukünftig meine Kräfte.
Und, wer es immer noch nicht wahrhaben möchte.
Wenn du mitten aus dem Leben gerissen wirst, wenn du nicht mehr weißt, wie du aus eigener Kraft überleben darfst, dann stelle dir bitte die Frage:
Wessen Knecht bist du?
CC-Lizenz
Und hier noch mehr zum Thema:
http://calwer-postillion.blogspot.com/2010/07/nicht-nur-die-deutsche-bahn.html
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