http://gheimraetinsarchive.wordpress.com/2010/07/24/gevatter-ackermann-und-die-geplunderte-republik/
Gevatter Ackermann und die geplünderte Republik
Gevatter Ackermann wird für seine „herausragenden Leistungen“, dem Staat Milliardenbeträge abzupressen, zum Bankster des Jahres 2009 gekürt. Die Geplünderten der Republik neigen ihr Haupt in Demut und Dankbarkeit.
Wer sein Leben lang malocht hat und ein paar Jahre vor Renteneintritt seinen job verloren hat, sei es weil die Maloche seine Gesundheit ruiniert hat, oder weil er duch eine jüngere, konstengünstigere Arbeitskraft ersetzt wurde, sei es weil die Firma ausgelagert hat oder bankrott gegangen ist, unwesentlich – der Geschädigte verzichtet natürlich „freiwillig“ zu Gunsten des barmherzigen Gevatters auf seine Rentenbeiträge, gegebenenfalls natürlich auch auf seine Erwerbsminderungsrente. Und nicht nur das, er läßt sich sogar freiwillig in ein 28 Quadratmeter großes Wohnklo umsiedeln, sofern er zu den Auserwählten gehört, denen ein solcher Luxus überhaupt in Aussicht gestellt wird. Alle anderen finanzieren die überschüssigen Quadratmeter selbstverständlich aus eigener Tasche, auch wenn ihnen diese gerade von einem staatlich subventionierten Handtaschenräuber entrissen wurde - wen kümmert das schon, es bleiben ja immer noch ein paar Rippen, aus denen ganz sicher noch was rauszuschneiden ist.
Wer noch jung und bei Kräften ist und meint, er könne sich erlauben, trotz seines Niedriglohns Kinder in die Welt zu setzen, wird freilich einsehen, dass gerade für ihn und seine Brut kein Elterngeld zur Verfügung steht, denn es ist schließlich ein Naturgesetz, dass nur dem, der auch hat, gegeben werden kann. Auch wer das Glück hat, mit seinem Einkommen noch ein paar Euro über dem Existenzminimum zu liegen, weiss mitlerweile, dass er nur durch eine drastische Wohngeldkürzung Anspruch auf Hartz IV – und somit auch auf eines dieser 28 m² Luxus-Wohnklos hat und wird die Kürzung folglich mit großer Dankbarkeit begrüßen.
Wer krank ist, sollte sich so lange wie möglich schonen und Arztbesuche zumindest so lange hinauszögern, bis er so geschwächt ist, dass er diesen nicht mehr selbstständig aufsuchen kann. Würden nämlich alle Patienten so verantwortungsbewusst handeln, könnten sich die Hausärzte endlich ihre teuren Praxen sparen und ihre Dienste einfach mobilisieren. Und auch wenn die Ärzte dann bei ihren Hausbesuchen oftmals nicht mehr tun könnten, als den Totenschein auszustellen, so würden dann doch immerhin die Kassen ganz erheblich entlastet, was sich leztlich nur positiv auf die Versicherungsbeiträge auswirken würde.
Freuen wir uns also, der Sozialstaat hat endlich feddich und der Weg in die grenzenlose Freiheit kann ungehindert gepflastert werden – gepflastert durch unsere Eigenverantwortung und Solidarität mit den Mächtigen dieser Welt. Unsere Devise ist des Schmiedes Glück – spekulieren wir damit und säen es aus, auf dem fruchtbaren Ackerland der freien Märkte!
unser kl. flatteur geht heute an das Welt-Wohnklo-Musikprojekt von Wilfried Schmickler
Wer sein Leben lang malocht hat und ein paar Jahre vor Renteneintritt seinen job verloren hat, sei es weil die Maloche seine Gesundheit ruiniert hat, oder weil er duch eine jüngere, konstengünstigere Arbeitskraft ersetzt wurde, sei es weil die Firma ausgelagert hat oder bankrott gegangen ist, unwesentlich – der Geschädigte verzichtet natürlich „freiwillig“ zu Gunsten des barmherzigen Gevatters auf seine Rentenbeiträge, gegebenenfalls natürlich auch auf seine Erwerbsminderungsrente. Und nicht nur das, er läßt sich sogar freiwillig in ein 28 Quadratmeter großes Wohnklo umsiedeln, sofern er zu den Auserwählten gehört, denen ein solcher Luxus überhaupt in Aussicht gestellt wird. Alle anderen finanzieren die überschüssigen Quadratmeter selbstverständlich aus eigener Tasche, auch wenn ihnen diese gerade von einem staatlich subventionierten Handtaschenräuber entrissen wurde - wen kümmert das schon, es bleiben ja immer noch ein paar Rippen, aus denen ganz sicher noch was rauszuschneiden ist.
Wer noch jung und bei Kräften ist und meint, er könne sich erlauben, trotz seines Niedriglohns Kinder in die Welt zu setzen, wird freilich einsehen, dass gerade für ihn und seine Brut kein Elterngeld zur Verfügung steht, denn es ist schließlich ein Naturgesetz, dass nur dem, der auch hat, gegeben werden kann. Auch wer das Glück hat, mit seinem Einkommen noch ein paar Euro über dem Existenzminimum zu liegen, weiss mitlerweile, dass er nur durch eine drastische Wohngeldkürzung Anspruch auf Hartz IV – und somit auch auf eines dieser 28 m² Luxus-Wohnklos hat und wird die Kürzung folglich mit großer Dankbarkeit begrüßen.
Wer krank ist, sollte sich so lange wie möglich schonen und Arztbesuche zumindest so lange hinauszögern, bis er so geschwächt ist, dass er diesen nicht mehr selbstständig aufsuchen kann. Würden nämlich alle Patienten so verantwortungsbewusst handeln, könnten sich die Hausärzte endlich ihre teuren Praxen sparen und ihre Dienste einfach mobilisieren. Und auch wenn die Ärzte dann bei ihren Hausbesuchen oftmals nicht mehr tun könnten, als den Totenschein auszustellen, so würden dann doch immerhin die Kassen ganz erheblich entlastet, was sich leztlich nur positiv auf die Versicherungsbeiträge auswirken würde.
Freuen wir uns also, der Sozialstaat hat endlich feddich und der Weg in die grenzenlose Freiheit kann ungehindert gepflastert werden – gepflastert durch unsere Eigenverantwortung und Solidarität mit den Mächtigen dieser Welt. Unsere Devise ist des Schmiedes Glück – spekulieren wir damit und säen es aus, auf dem fruchtbaren Ackerland der freien Märkte!
unser kl. flatteur geht heute an das Welt-Wohnklo-Musikprojekt von Wilfried Schmickler
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