Es ist widerlich, wie eine Tanzveranstaltung, und sei sie noch so gegen den sogenannten, guten Geschmack, angegriffen und die Teilnehmer in den Dreck gezogen werden.
Insbesondere eine der Aussagen der Frau Eva Herman ist besonders widerwärtig, in der sie sich auf "andere", vermutlich göttliche Mächte bezieht: "Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen. Was das angeht, kann man nur erleichtert aufatmen!"
Genau hier ist es Zeit, sich auf die Bibel zu besinnen, die Frau Herman sicher gelesen hat - aber vermutlich, wie so viele - auch Pfarrer - dies tun, das ausgeblendet hat, was gerade nicht in die Endzeit-'Stimmung passt:
Zitat: "Und da die Lade des HERRN drei Monate blieb im Hause Obed-Edoms, des Gathiters, segnete ihn der HERR und sein ganzes Haus.
12Und es ward dem König David angesagt, daß der HERR das Haus Obed-Edoms segnete und alles, was er hatte, um der Lade Gottes willen. Da ging er hin und holte die Lade Gottes aus dem Hause Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids mit Freuden.
{1 Chronik.15,-1} 15,-1
Da nun die Lade des Bundes des HERRN in die Stadt Davids kam, sah Michal, die Tochter Sauls, zum Fenster heraus; und da sie den König David sah hüpfen und spielen, verachtete sie ihn in ihrem Herzen. 13Und da sie einhergegangen waren mit der Lade des HERRN sechs Gänge, opferte man einen Ochsen und ein fettes Schaf.
{1 Könige.8,5} 8,5
Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich zu ihm versammelt hatte, gingen mit ihm vor der Lade her und opferten Schafe und Rinder, so viel, daß man's nicht zählen noch rechnen konnte. 14Und David tanzte mit aller Macht vor dem HERR her und war begürtet mit einem leinenen Leibrock.
15Und David samt dem ganzen Israel führten die Lade des HERRN herauf mit Jauchzen und Posaunen.
16Und da die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, sah Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster und sah den König David springen und tanzen vor dem HERRN und verachtete ihn in ihrem Herzen.
17Da sie aber die Lade des HERRN hereinbrachten, stellten sie die an ihren Ort mitten in der Hütte, die David für sie hatte aufgeschlagen. Und David opferte Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN.
{1 Chronik.16,-1} 16,-1
Also zog alles Volk heim, ein jeglicher in sein Haus; und David kehrte auch heim, sein Haus zu grüßen. 18Und da David hatte ausgeopfert die Brandopfer und Dankopfer, segnete er das Volk in dem Namen des HERRN Zebaoth
{1 Könige.8,55} 8,55
und trat dahin und segnete die ganze Gemeinde Israel mit lauter Stimme und sprach: 19und teilte aus allem Volk, der ganzen Menge Israels, sowohl Mann als Weib, einem jeglichen einen Brotkuchen und ein Stück Fleisch und ein halbes Maß Wein. Da kehrte alles Volk heim, ein jeglicher in sein Haus.
20Da aber David wiederkam sein Haus zu grüßen, ging Michal, die Tochter Sauls, heraus ihm entgegen und sprach: Wie herrlich ist heute der König von Israel gewesen, der sich vor den Mägden seiner Knechte entblößt hat, wie sich die losen Leute entblößen! 21David aber sprach zu Michal: Ich will vor dem HERRN spielen, der mich erwählt hat vor deinem Vater und vor allem seinem Hause, daß er mir befohlen hat, ein Fürst zu sein über das Volk des HERRN, über Israel,
{2 Samuel.5,2} 5,2
Dazu auch vormals, da Saul über uns König war, führtest du Israel aus und ein. So hat der HERR dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel hüten und sollst ein Herzog sein über Israel. 22Und ich will noch geringer werden denn also und will niedrig sein in meinen Augen, und mit den Mägden, von denen du geredet hast, zu Ehren kommen.
23Aber Michal, Sauls Tochter, hatte kein Kind bis an den Tag ihres Todes. "
Also, schon in der Bibel wurde fast nackt getanzt - und schon damals wurde Anstoss genommen. Nachzulesen ist das Ganze in Samuel II. Allerdings hatte David Platz zum Tanzen...
Der Streit um die Sittlichkeit ist wohl auch so alt wie die Menschheit, wie Vieles andere auch, was Menschen tun, oder lassen. Anstoss nehmen an Übertreibungen, am Treiben der Jugend ist auch so alt - und immer noch wurde kein gangbarer Weg dafür gefunden, wie das Ganze untereinander so versöhnt werden könnte, dass alle zufrieden sind. Die Menschen sind verschieden, in jeglichem Alter, in aller Entwicklung, in jeder Form des Zusammenlebens, die übergestülpt wird, darum kann es eben nicht einfach gleich sein für alle.
Sicher gibt es Auswüchse, gerade in der heutigen Zeit. Wie ich schon in einem anderen Beitrag erwähnte, wäre die passende Frage, warum das so ist - und gerade in der jetzigen Zeit. Ausserdem wäre bei allen nachzufragen, und eben nicht nur bei Jugendlichen - nicht nur bei der Unterschicht. Denn die Saufexzesse gehen inzwischen durch alle Schichten der Gesellschaft, das Mobbing, die Rücksichtslosigkeiten, die Auswüchse genauso.
Wenn dann so etwas geschieht, wie bei der Loveparade am Wochenende, ist es billig, dieses auf eine Art anzuprangern, die sozusagen rechtschaffen und gottesfürchtig beurteilt, um sich dann zufrieden zurückzulehnen, mit der frömmelnden Vermutung des Eingreifens "höherer, anderer Mächte" die das Ganze also rächen, und für ein Ende des Sündenpfuhls sorgen.
Es ist zu befürchten, dass die Jugendlichen der christlichen Front genau mit diesen Warnungen und Aussagen gross werden, bis sie dann selber in die Welt starten, und wiederum andere mit derlei Aussagen traktieren, - oder aber, in ihrer Weltfremdheit, auf die Nase fallen. Auch ordentlich und christlich erzogene Kinder sind nicht vor allem gefeit.
Ausserdem stellt sich dabei die Frage, welches Vorbild die Eltern abgeben, die Kirchlichen, das ganze Umfeld. Und hier ist also die Frage, die an alle gehen würde - insgesamt. Ausserdem, was wird allen denn in den Schulen vermittelt, in der Politik übergebraten, gesellschaftlich verpasst? Rücksichtslosigkeit, Gefühllosigkeit, Profitstreben und Freudlosigkeit bestimmen Vieles im Alltag, ist die Zukunft - egal in welchem Stand und in welcher Form, die für die Heranwachsenden heraufdämmert - noch vage, aber doch - und die Erwachsenen sind blind und taub, selber verfangen im Getriebe, moralisieren herum, oder sind wurschtig, je nachdem. Und das ist alles, was angeboten wird.
Genauso unterschiedlich, wie die Menschen heute sind - und keiner will es wirklich wahrhaben - waren diese auch bei den 68ern. Sie waren es zu allen Zeiten, aber immer wollten Einige, dass es nicht so sei, und wussten besser als andere, was zu tun wäre, damit es eintreten könne. Immer wieder hat es eben versagt.
Menschenwerk wird nicht von einem Gott ausgeglichen, und kann einem solchen auch nicht zugeschanzt werden, damit er das richte, was der Mensch versaubeutelt hat. Seit dieser frömmelnde Verbotsclan über uns gekommen ist, hat sich auch nichts gebessert in der Gesellschaft, und auch nicht politisch, sondern im Gegenteil: Das Klima ist faschistoider und kälter geworden unter den Menschen.
Es wäre also interressanter, der Frage nachzugehen, warum das so ist - und, warum die Menschen nichts dazulernen wollen, um auf dieser Welt besser und friedlicher miteinander leben, feiern und achtungsvoller miteinander umgehen zu können. Es ist bequemer, einen Gott vorzuschieben, ihm ein Eingreifen zu unterstellen, statt selber an allem zu arbeiten. Endzeit ist cooler als Empathie und sich einbringen für eine lebenswertere Gesellschaft, in Freiheit und Demokratie - gegen die moralinsauere Düsternis, an der schon zu viele verzweifeln.
Einen lesenswerten Beitrag zu dem Ganzen hat auch der Spiegelfechter verfasst:
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/3726/tod-an-der-rampe
Ach, es gäbe so viel zu kritisieren, denn in der Kultur tut sich manches Schreckliche. Wagner - dessen Opern sind auch nicht widerzuerkennen unter den heutigen Arrangements der Regisseure.
Das, was uns fast schon umgibt, und auch politisch vorhanden bedroht, wird da verwurstet:
..."Lohengrin selbst schiebt die Kulissen, wenn aus dem Graben das Herzflimmern der Solostreicher im Vorspiel erklingt. Jonas Kaufmann stemmt und schiebt eine weiße Wand in den Bühnenhintergrund, auf dass ein klinischer Raum mit Lamellen, Gucklöchern, Gitterzellen entsteht. Lohengrin, ein geschäftsmäßig angezogener Sunnyboy mit gelockertem Schlips, schafft sich so seine künstliche Welt und schaut mal, was passiert - Ähnlichkeiten mit psychiatrischen Anstalten und Labors für Menschenversuche sind gewollt."
Wer weiter lesen will, hier ist der Link:
http://www.ksta.de/html/artikel/1280133192539.shtml
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen