Jetzt 19 Tote durch Massenpanik bei Loveparade
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Loveparade - Es bleibt nur Trauer und Wut
Jeder der in seinem Leben auch nur einmal eine größere Veranstaltung organisiert hat, kennt die Angst vor der Panik. Die Philipshalle in Düsseldorf mit ihrer Glasfront war immer ein Grund zur Besorgnis und viele kleine Hallen in Süddeutschland hat man lieber nicht genommen, weil es einfach keine Fluchtmöglichkeiten gab. Aber egal wie sehr man sich vorbereitet hat, es blieb immer die Angst.
Das was man von Duisburg bisher sagen und beweisen kann hat Radio Utopie kompetent und sachlich geschildert. Die Videos sind eindrucksvoll und erschreckend zugleich.
Was man aber jetzt schon zur Schuldfrage sagen, ist ganz einfach. Wenn ein Tunnel als einziger Zu- und Abgang dienen soll, dann ist derjenige der die Genehmigung für diesen Veranstaltungsort gegeben hat, ein Krimineller. Für jede Frittenbude muss der Inhaber ein Konzept mit Notausgängen vorlegen und in manchen Fällen sind die Kosten für die Schaffung von Notausgängen höher als jede andere Einzelinvestition. Aber besser so, als Duisburg.
Jeder der mal solche Veranstaltungen gemacht hat, würde übrigens einen Tunnelzugang wie der Teufel das Weihwasser scheuen. Tunnel, Unterführungen aber auch enge Schluchten wirken sich negativ auf die Psyche aus. Sehr viele Menschen fürchten die Eingeschlossenheit und deshalb vermeidet man solche Zugänge.
Natürlich ist von einem deutschen Beamten nicht zu verlangen, dass er sich einen für ihn als Einzelperson breiten Tunnel voll gefüllt mit Menschen vorstellt, bevor er solch einen Zugang genehmigt. Deutsche Beamte sollten vermutlich auch gar nicht denken, sondern das Geschäft mit der Loveparade einfach ermöglichen.
Die Polizeibeamten vor Ort bekamen ihre Kommandos von einer weit entfernten Zentrale, wo zumeist ein Einsatzleiter entscheidet, der sich auf seine Position durch Anpassungsfähigkeit hochgeschleimt hat und der für den praktischen Einsatz meist keine Fähigkeit aufweist. Schnelle Reaktion oder die Übergabe der Entscheidung an Leute vor Ort kommt in diesem Konzept nicht vor. Meist sind übrigens die Polizisten im Einsatz, die sonst auf Demos den Menschen die Demokratie aus dem Leib prügeln sollen, was im Einsatz jedes Denken ausschließt.
Aus der Wut sollten sich direkte Anzeigen gegen die Verantwortlichen herauskristallisieren. Natürlich werden die politikhörigen Staatsanwälte schneller einstellen, als sich Anzeigen formulieren lassen. Aber das ist die einzige Möglichkeit überhaupt etwas zu tun. Ansonsten bleibt nur Trauer.
Das Geschehen ist übrigens kein Argument gegen die Loveparade. Nur eines gegen schlechte Verwaltungen.
PS: Der Autor ist aus dem Loveparade Alter schon seit einigen Jahrzehnten heraus und generell kein Musikfreund oder gar Musikversteher.
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