Heute wird tatsächlich alles verneint:
- Ein umfassender oder partieller Sinn des Lebens
- Ein Sinn der Weltgeschichte
- Erkennbare Tatsachen
- Moralische Verbindlichkeit, Werte, etc.
Und eben weil wir alles verneinen, dabei vergessen haben, das zu bewahren, was uns selber erhält und bedeutet, wird alles egal - auch das Leben selber. Nur dann, wenn es uns ganz persönlich ans Leder geht und direkt betrifft, schreien wir manchmal noch auf. Sonst aber ist zu viel schon in der allgemeinen Apathie abgesoffen oder in der Lethargie erstickt.
Ein Wunder, dass wir noch etwas merken - wenigstens dann, wenn es brenzlig wird. Vorher hatten wir uns doch genauso einlullen lassen wie jene, die es jetzt mal wieder erwischt hat. Wenigstens der Selbsterhaltungstrieb scheint noch hin und wieder zu funktionieren. Allerdings ist dieser zunehmend nicht mehr ausreichend in dieser komplexen, auf Geldvermehrung konzentrierten Welt.
Wo Regierungen nur noch der Geld- und Warenwirtschaft dienen, einzig dem Profit verpflichtet, ist der Rest zwangsläufig eine Lüge - auch die Sorge um Leben und Wohl der Menschen. Demokratie, die für Bürger da sein sollte, ist nur noch Geschwätz der Politiker unter sich, welche Lesart gerade gültig sein soll. Wer da nicht hineinpasst, der wird mit Krieg überzogen, damit überall die selbe Lesart durchgesetzt wird - beonders in jenen Staaten, in denen wir unsere Vorteile wittern.
Dreister denn je legt sich alles dies offen, denn unsere Politikdarsteller haben keine Hemmungen mehr, nachdem das Volk so lieb ist, und sie überwiegend schalten und lassen. Wenn sich das Volk aber störrisch zeigt, gibt es heute Mittel und Wege, diese gewaltsam ruhig zu stellen - auch da ist die Hemmschwelle nicht mehr sehr hoch.
Ruhe und Ordnung sollte sein, und die Alten unter uns sind oft versucht, rasch danach zu rufen, wenn irgendetwas nicht so ganz in die eigene Ordnung passt. An alter gewohnter Ordnung festzuhalten bedeutet noch lange nicht, dass etwas bejaht wird dadurch. Es kommt immer darauf an, für was sich Menschen entscheiden.
Dem Nihilismus zu widersprechen bedeutet das Leben an sich zu bejahen, den Sinn in diesem selber zu sehen. DasGöttliche - das ist der Lebensfunke selber, das Universale, dessen Ordnung und Gegebenheit, ohne die wir nicht existieren würden. Die Wahrheiten darin sind jene, die wir eben die Gesetze des Universums nennen - und jene nicht zu widerlegenden Tatsachen, die für unser Leben unumstösslich nötig sind.
Was wir aus allem gemacht haben ist eine einzige Entweihung des Ganzen voll Verachtung allem gegenüber, was eigentlich ein Wunder sein sollte. Nein, kein übernatürliches Wunder, sondern ein existierendes - eines, das uns umgibt, und in dem wir existieren. Bejahen wir das alles? Haben wir uns darauf konzentriert, damit so im Einklang zu leben, dass kein Nihilismus daraus entsteht, der uns letztendlich noch selber vernichtet?
Es gibt zu viele Verächter - des Lebens, der Menschen, alles Lebendigen an sich, wie es scheint. Ob wir jemals umdenken können?
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