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Menschenrecht als Grundlage

Die Arbeit an diesem Blog bezieht sich auf menschenrechtliche Grundlagen.

-Art. 5 Abs. 1 S. 1 Grundgesetz (Meinungsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 2 Grundgesetz (Informationsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 3 Grundgesetz (Pressefreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 4 Grundgesetz (Zensurverbot)
-Art. 19 Allgem. Erkl. der Menschenrechte sowie Art. 19 Uno-Zivilpakt (Meinungs- und Informationsfreiheit auch Staatsgrenzen überschreitend)
-Art. 1 von Uno-Resolution 53/144 (schützt das Recht, sich für die Menschenrechte zu engagieren)

Trotzdem sehe ich mich dazu gezwungen, gewisse Kommentare zu überprüfen, und gegebenenfalls nicht zu veröffentlichen. Es sind dies jene, die sich in rassistischer Weise gegen andere Menschen richten - gewalttätige Inhalte enthalten - Beschimpfungen, etc. Derlei Inhalte kann ich nicht damit vereinbaren, dass sich dieses blog für Menschenrechte einsetzt - und zwar ausnahmslos für alle Menschen.

Mein Blog ist ab 18 Jahren, denn ab da kann man voraussetzen, dass der Mensch denkt...

...und ausserdem nicht mehr mit den Umtrieben der Ministerin von der Leyen gegen Websiten in Schwierigkeiten kommt, wenn er einen blog lesen will.

Im Übrigen gilt Folgendes für die verlinkten Seiten:

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Samstag, 9. Oktober 2010

Guttenberg redet Bockmist... --- eine kleine Wortklauberei

Zuerst legte ja der Ministerpräsident Bayerns, Seehofer, vor und watschte mal wieder auf die Migranten und die Armen ein. Um die Debatte fortzusetzen, sind aber jedes Mal bei solchen Disputen die Armen zu banal, um auf diese weiter einzugehen. Ergiebiger erscheinen unseren Politikern die Migranten. Das Thema hat Potential, vor allem lassen sich damit die hässlichen Emotionen bei den Bürgern bedienen, damit diese vom wahren Schindluder, der getrieben wird, abgelenkt werden.

Seehofers Tirade samt Fratze der Macht ist hier verzeichnet:

http://free1words.wordpress.com/2010/10/09/485/

Dabei konnte es aber anscheinend nicht belassen werden, also setzte Herr Guttenberg, Verteidigungsminister dieses unseres Landes, noch einen drauf, und landete bei dem Bockmist, der sich gut anhört, und gerne genommen wird, aber sich deshalb noch lange nicht von Mist zu Gold verwandelt:




Zitat aus der Welt Online:


"Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sagte in Heroldsbach beim Parteitag der CSU Oberfranken: „Das Gespräch mit anderen Kulturen darf nie zur Relativierung der eigenen führen.“ Guttenberg forderte die CSU-Mitglieder auf, die Werte der christlichen Kultur „nicht verdruckt, sondern mit offenem Herzen nach außen zu tragen“. Es müsse immer wieder in Erinnerung gerufen werden, dass die Wurzeln des Abendlandes nun mal im Christentum lägen, sagte er."

 Was meint Herr Guttenberg mit "Relativierung"? Er gebraucht dieses Wort im ordinären Zusammenhang, in dem es so verstanden wird, dass etwas - das Gemeinte - egalisiert wird.  Das war eigentlich mal - früher bei uns Schülern - die "Verarsch-Auslegung" des Begriffes, und es würde mich doch sehr wundern, wenn das nun ernsthafte Bedeutung erlangt hätte.

Ich selber bin fast in Rente, die so ausfällt, dass es bei Hartz IV Qualität bleiben wird - und ich könnte es mir also sparen, Einstein zu bemühen. Schliesslich ist der gemeine Hartz IV Empfänger dumm, faul und masslos, und hat nichts mit Einstein am Hut, oder?
Ist es nicht traurig, dass es ausgerechnet so einer Person auffallen muss, welchen Mist ein Herr Guttenberg den Leuten auftischt.

Was ich meine, kann mit einem Satz gesagt werden, der es ausdrückt: "Die Vermeidung von Relativierungen ist darum die Vermeidung der Aufklärung über die Gründe von Aussagen oder das Bestehen von Sachverhalten."

Wenn Sie, und auch so mancher Journalist der dieses Wort gerne und wohlfeil benutzt, die Menschen auffordert dazu, nicht zu relativieren, werden diese dazu animiert, den Gründen von Aussagen und den Sachverhalten nicht nachzuforschen, diese nicht zu überprüfen. 

Dass Ihnen das in den Kram passt, glaube ich gerne. Auf diese Weise kann weiter gehetzt werden, oder wie bei Ihnen, Herr Guttenberg, aufgefordert werden, der sogenannten abendländischen Leitkultur hinterherzuhecheln, so, wie diese im Moment von Ihnen und Ihresgleichen vorgegeben wird. Dabei wird eine Menge unterschlagen - nur das jüdisch-christliche darf wohl noch betont werden, - soll gelebt werden. Im Ernst, Herr Guttenberg?

Dabei werden zum Beispiel - unter anderem - die Griechen unterschlagen, die einen immensen Einfluss hatten, auch auf das Christentum. Ich brauche gar nicht auf den Islam abzuheben, und entdecke doch andere Einflüsse, als nur jene, die dauernd herausposaunt werden.

Genau darum wohl soll nicht "relativiert" werden, damit nicht noch mehr entdeckt wird. Oder? Sie verwenden den Begriff der Relativität als Ersatz für Beliebigkeit, und das gerade ist nicht damit gemeint, und täuscht. Im Gegenteil: Relativität und Egalität - Relativität und Beliebigkeit - das sind jeweils Gegensätze, und sollten eben nicht gleichgesetzt, oder verwechselt werden. 

Es wird Ihnen wohl nicht passen, dass der Relativismus in Frage stellt, und besagt, dass es keine absoluten Wahrheiten gibt. Wer aber die abendländische Kultur als absolut setzen will, dem ist diese Art der Betrachtung dann im Wege.


Mit Hilfe von Relativierungen wird etwas erklärbar, - wird etwas aufklärbar,- aber, es kann ja sein, dass Sie das eher vermeiden wollen. Dann allerdings - mit Verlaub - verarschen Sie die Leute, wie wir das früher als Schüler taten...

Was zur Zeit propagiert wird, ist Ethnozentrismus - das bedeutet, dass die eigene Kultur als das Mass aller Dinge betrachtet wird, und die eigene Ethik als allein selig machend. Es mag ja sein, dass andere Kulturen für uns nicht akzeptabel erscheinen, aber das ist umgekehrt vermutlich auch schon mal der Fall, ob uns das so gefällt oder nicht.


Zur Zeit wird vergessen, dass wir nicht die einzige, alte Kultur auf Erden sind. Wir tun so, als wären alle anderen irgendwie minderwertig, nicht so wichtig, nicht so gereift. Gerade Letzteres bezweifle ich bei uns oft, wenn ich mir eben solche Tiraden anhören muss, wie sie derzeit reihenweise abgelassen werden.


Es gibt nun mal eine Vielfalt der Kulturen,- gab es früher noch viel mehr,- und uns westlichen Kräften mit unserer exklusiven Haltung ist es ja auch zu verdanken, dass immer mehr an Vielfalt zerstört und ausgelöscht wurde und wird.


Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Unterschiede oft einen Spagat abverlangen, der schwierig zu bewerkstelligen ist - besonders auch im Hinblick auf die Menschenrechte. Diese Schwierigkeit sollte aber nicht dazu führen, dass es schon an Hetzkampagne grenzt, was an Äusserungen dazu getätigt werden. Und, es stellt sich die Frage, mit welchem Recht wir auf anderen herumhacken, wenn wir es selber mit den Menschenrechten auch nicht so genau nehmen - ja, noch nicht einmal mit den Grundrechten in diesem Land.










Ich gestatte mir Folgendes in Erinnerung zu rufen:

Artikel 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Was ist damit in Bezug auf Hartz-IV-Empfänger, die in letzter Zeit sozusagen zum Abschuss freigegeben zu sein scheinen, Zwangsarbeit leisten müssen, dazuhin noch gedemütigt und abgestraft werden? 


Artikel 2

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

"Die Freiheit der Person ist unverletztlich",- dazu liesse sich gerade im Zusammenhang mit deutscher Politik eine Menge sagen... Nun aber zu jenen Grundrechten, auf die es auch in diesem Zusammenhang ankommt:


Artikel 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Welche Antwort, abgesehen von Ihrer falschen Auslegung des Begriffes der Relativierung, haben Sie - und auch Ihr Politik-Kollege Seehofer dazu? Keine, nehme ich an. Diese Worte stehen im Grundgesetz, und da stehen sie gut...
Papier ist geduldig, sagte mir meine Grossmutter schon immer - gerade in Bezug auf Politik und Politiker...

Sie hat bis heute leider recht behalten.

Mit den Mitteln aus früheren Jahrhunderten kann aber nicht den Anfiorderungen heutiger Zeit begegnet werden. Es muss abgewogen werden, was bewahrenswert ist, und was aufklärend und weiter führend bedacht werden sollte. Weiter führend - damit ist gemeint, was den Menschen, dem Frieden, dem Leben und der Lebendigkeit, der Vielfalt und dem guten Miteinander dient, und nichts Anderes, Herr Guttenberg.

Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn die Politiker in ihrer Freizeit ein Lexikon zur Hand nehmen würden, und auch mal wieder Einstein lesen würden - zur Auffrischung. Schliesslich ruhe ich mich auch nicht auf jenem Level aus, den Sie alle den Hartz-IV-Beziehern so gerne andichten...

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