Filzokratie à la Schwabenland
Veröffentlicht am 7. Oktober 2010 vonInge Jurk
Medien und Stuttgart 21: Fahrt auf
schwäbischem Filz
Wo wird im Ländle Politik gemacht? Im Landtag? Wichtiger ist das „Weinberghäuschen“. Die Treffen dort erklären, warum süddeutsche Medien so lange so freundlich über Stuttgart 21 berichteten.
Von Hans Peter SchützDas „Weinberghäuschen“ liegt malerisch in einem Rebenhang in leichter Höhenlage über dem Stuttgarter Talkessel. Es gehört der regionalen Industrie- und Handelskammer (IHK). Wer dort sitzt, dem liegt ein markantes, steinernes Ensemble zu Füßen: der Stuttgarter Hauptbahnhof. Und wer dort sitzt, so sagt einer, der diese Beletagen von Wirtschaft und Politik aus eigenem Erleben intim kennt, „der bestimmt, wo es im Ländle längs geht“.
Im „Weinberghäuschen“, da sitzt in der Tat die Macht, seit Jahrzehnten, sagen Kenner. Entschieden werde weniger in der Villa Reitzenstein, wo der jeweilige Ministerpräsident amtiert. Schon gar nicht im Landtag, wo die Volksvertreter glaubten, sie hätten das Sagen in Baden-Württemberg. Im „Weinberghäuschen“ säßen jene, die es geschafft hätten, dass das Bahnprojekt Stuttgart 21 „zu einer Metapher für eine kaltschnäuzige Cliquenwirtschaft geworden ist“.
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