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Menschenrecht als Grundlage

Die Arbeit an diesem Blog bezieht sich auf menschenrechtliche Grundlagen.

-Art. 5 Abs. 1 S. 1 Grundgesetz (Meinungsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 2 Grundgesetz (Informationsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 3 Grundgesetz (Pressefreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 4 Grundgesetz (Zensurverbot)
-Art. 19 Allgem. Erkl. der Menschenrechte sowie Art. 19 Uno-Zivilpakt (Meinungs- und Informationsfreiheit auch Staatsgrenzen überschreitend)
-Art. 1 von Uno-Resolution 53/144 (schützt das Recht, sich für die Menschenrechte zu engagieren)

Trotzdem sehe ich mich dazu gezwungen, gewisse Kommentare zu überprüfen, und gegebenenfalls nicht zu veröffentlichen. Es sind dies jene, die sich in rassistischer Weise gegen andere Menschen richten - gewalttätige Inhalte enthalten - Beschimpfungen, etc. Derlei Inhalte kann ich nicht damit vereinbaren, dass sich dieses blog für Menschenrechte einsetzt - und zwar ausnahmslos für alle Menschen.

Mein Blog ist ab 18 Jahren, denn ab da kann man voraussetzen, dass der Mensch denkt...

...und ausserdem nicht mehr mit den Umtrieben der Ministerin von der Leyen gegen Websiten in Schwierigkeiten kommt, wenn er einen blog lesen will.

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Donnerstag, 28. Januar 2010

Hartz IV --- ein Bericht aus dem prallen Leben damit

http://gheimraetinsarchive.wordpress.com/2010/01/28/offener-brief-an-die-bildungsburgerlichen-mitmenschen/


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Offener Brief an die Bildungsbürgerlichen Mitmenschen

Januar 28, 2010
Die Schule macht sich  Sorgen um meine Tochter, weil die seit längerer Zeit ständig  krank ist, keine Kraft mehr hat und nicht zum Unterricht kommen kann. Sobald sie wieder einigermaßen fit ist, macht meist ihr kleiner Bruder schlapp, der schon  als Baby sehr oft krank war und in regelmäßigen Abständen hohes Fieber bekommt. Ich selbst bin jetzt schon bald seit letztem Sommer krank und aktuel physisch totalbankrott. Unseren Hausarzt interessiert das alles wenig, er wollte weder irgendetwas über unsere Lebenssituation wissen, noch uns angemessen untersuchen. Meiner Tochter verschrieb er wärmere Schuhe und mehr Obst und mich überwies er an den Psychiater.
Und das obwohl ich ihm mitteilte, dass ich mich schon einmal einem ähnlichen Zustand ausgeliefert sah. Damals arbeitete ich für eine große Möbelfirma und musste täglich pallettenweise Ware aus Fernost auspacken und verarbeiten. Ich weiss aus eigener Erfahrung mit welchen Giften Importware aus Fernost behandelt wird, die Container werden vor der Verschiffung zwecks Schädlingsbekämpfung mit giftigen Gasen eingesprüht, (siehe auch diese Kontraste-Sendung vom 31.07.08)
(Man kann das als Importeur nur verhindern, wenn man seine Container selbst verlädt und verschließt. Was ich  dann ja in meinem eigenen Geschäft auch immer getan habe, bzw. meine Partner, warum dann eines Tages ein Container mit defekter Ware hier ankam, kann keiner nachvollziehen. Es schien als hätte irgendjemand Möbel und anders mutwillig zerstört, dieser Lieferausfall war letzlich auch der Dolschstoß in die Insolvenz. Dies nur nebenbei bemerkt.)
Ich kippte eines Tages bei der Arbeit einfach um und konnte meine Beine nicht mehr bewegen. Mit der Zeit wurde ich immer schwächer und hatte täglich neue Schmerzen, konnte bald gar nichts mehr machen, außer liegen, kriechen und jammern.  Irgendwann stellte man  durch eine Differenzialblutuntersuchung fest, dass mein Blutbild völlig gestört war und ich viel zu viele weisse Blutkörpchen hatte, bzw. zu wenig Rote. Ich hatte dann das Glück, einen Heiler gefunden zu haben, der ein ganz spezielles Therapieverfahren entwicktelt hatte, was mich tatsächlich wieder auf die Beine stellte – Eine Hyperthermotherapie auf Kräuterbasis.  Ähnliches kennt man aus der Krebstherapie, nur dass dieser Heiler eben Kräuterwickel anstelle von Chemie verwendete und die dann kombiniert mit der Erhitzung der Körperthemperatur auf ca. 40 Grad zur Wirkung kamen. Nach dieser Therapie, die mehrere Wochen dauerte während derer ich  tägliche Anwendungen bekam, fühlte ich mich wie neu geboren. Der Heiler ist leider kurz darauf verstorben und mit ihm wohl auch seine Heilkunst.
Obwohl mir also heute genau die selben Symptome wie damals zu schaffen machen, interessierte das den Arzt nun überhaupt nicht, es ist ja auch wirklich nicht rentabel, wenn wir hier mehrmals in einem Quartal mit unseren Leiden auftauchen, wo doch jeder weiss, dass  nur noch 36 Euro pro Quartal und Patient abgerechnet werden können, man sollte sich eigentlich wirklich schämen, krank zu sein. Dabei, also beim Schämen, mag einem dann bitte der Psychiater behilflich sein, dafür wird er schließlich  bezahlt. Ansonsten bleibt immer noch der Beichtvater, vorrausgesetzt man ist katholisch, was ich nicht bin.
Seit meiner Firmenpleite vor ca. 4 Jahren leben 3 meiner 4 Kinder und ich in Hartz IV. Die mittlere Tochter wurde vorübergehend zu ihrer Oma evakuiert, sie will aber demnächst wieder nach Hause kommen, wovor es mir heute schon graut, nicht so sehr vor ihr, als vor dem dann für sie zuständigen Fallmanager.  Meine älteste Tochter hatte das Glück, das sie schon einige Jahre vor unserem Absturz in den Bodensatz dieser unmenschlichen Gesellschaft aus dem Haus war und mit ihrem Studium begonnen hatte.  Für ein Auslandssemster musste sie einen Kredit aufnehmen, nun stelle man sich sich vor, sie müsste auch noch Studiengebühren bezahlen.  Ginge es nach dem Willen der Bildungsministerin und ihrer Hintermänner, so gäbe es überhaupt keine kostenlose Uni mehr.
Ich frage mich heute, ob in den Schulen und Universtiäten überhaupt noch etwas gelehrt wird,  was  nicht durch und durch durchsetzt ist von Wettbewerb und ökonomsicher Verwertbarkeit?  Den oberen wird der  Bologniaprozess gemacht,  den unteren besorgt es Barbara Salesch, so sieht sie aus,  die Bildungspolitik im Zeichen von Bertelsmann und Co.
Warum schreibe ich hier öffentlich über dererlei intimen Dinge? Weil mich die  Ignoranz der Menschen aus der (Bildungs)-bürgerlichen Mittelschicht, die mir tag-täglich begenet, einfach fertig macht, egal ob es Ärzte, Lehrer oder Sozialarbeiter sind.
Wir sind jetzt hier unten in Harzt IV, dort wo kein Arzt mehr helfen kann, sondern nur noch die Zwangseinweisung,  dort wo Eltern keine Eltern mehr sind, sondern nur noch Versager und wo Kinder keine Kinder mehr sind, sondern nur noch Problemfälle. Dort wo einem nur noch schlecht ist, wo man vor Übelkeit nichts mehr essen kann und das beständige Abmagern bald nur noch durchs Biertrinken aufzuhalten vermag- dort wo zwar Hopfen und Malz verloren sind, der Gerstensaft einem aber noch die letzten Vitamine liefert, die man zum Überleben braucht.
Hören sie die tägliche Hetze in den Medien eigentlich nicht, die menschenverachtende Hetzte gegen “Biersaufende, faule und überflüssige Hartz IV-Abzocker”, die man am liebsten für immer in Arbeitslager packen möchte, die Hetze gegen “kopftuchmädchenproduzierende, integrationsunwillige Untermenschen und Massenkindhalter“? Sind sie so blind und taub oder warum werden diese Menschen von sogut wie niemandem aus der Bildungsbürgerschicht verteidigt und geschützt?
Warum in Gottes Namen beschäftigen sich Jugendamt, Sozialarbeiter, Lehrer,  Ärzte, Kirchen-und Sozialverbände nicht endlich mit den dringlichsten Fragen unserer Zeit?  Warum nicht endlich darüber nachdenken, wie wir hier Bedingungen schaffen können, die es jedem Menschen ermöglichen, ein gutes und würdevolles Leben zu leben? Wäre es nicht endlich mal Zeit für einen Aufstand?  Den Aufstand des Gewissens, nach Jean Ziegler.  Oder fürchten sich Sozialarbeiter davor,  selbst arbeitslos zu werden? Brauchen sie Problemfälle um nicht selbst zum Problemfall zu werden?
Harzt IV betrifft uns alle, nicht nur die, die ganz unten sind.
Wir akzeptieren, dass Milliarden um Milliarden für Waffen, Kriege und Banken verbrannt werden, so wie wir akzeptieren, dass täglich mehr Menschen überall auf der Welt in Not geraten, dass Armut zementiert wird, das Armut per Gesetz legalisiert wird, dass Menschen stigmatisiert, kriminalisiert und ausgegrenzt werden und dass immer weniger Menschen sich ein Dach über dem Kopf leisten können. Wir akzeptieren dass  wir von Verbrechern und Lobbyisten regiert werden, nehmen es hin als wäre es ein Naturgesetz.   Kirchen-und Sozialverbände profitieren noch von diesem Elend, indem sie sich die Gefallenen als Ein-Euro-Sklaven ins Haus holen und dabei vorgeben, ihnen damit noch Sinn im Leben schenken zu wollen.
Sie meinen, den Menschen in der dritten Welt gehe es doch noch viel  schlechter und wir könnten doch froh und dankbar sein, doch wenigstes (noch) nicht am Hungertod krepieren zu müssen? Geht es eigentlich noch perverser? Warum krepieren denn die Menschen überall auf der Welt, an Hunger, Kriegen, verseuchtem Wasser und Krankheiten die es nicht geben müsste?
Ich akzeptiere das nicht und ich nehme es nicht länger hin.
Sie machen sich Sorgen um meine Tochter? Soll ich ihnen was verraten, ich mache mir auch Sorgen um meine Tochter und ich mache mir Sorgen um alle Töchter und Söhne in dieser durch und durch pervertiereten Welt!
Wenn hier irgendjemand meiner  Tochter wirklich helfen will, dann möge er oder sie  sie sich starkmachen für eine andere Gesellschaftsordnung,  für soziale Gerechtigkeit und für das Leben selbst – ein Leben das gelebt sein will.
Herzlichen Dank und ich kann Sie beruhigen, ich werde mich der Überweisung an den Psychiater sicher nicht widersetzen, weiss ich ja selbst wie es ist, wenn Überweisungen ausbleiben.
Und seien Sie versichert,  mir ist schon auch bewusst, dass es unter ihnen auch einige gibt, die sich sehr wohl für einen längst überfälligen Kurswechsel einsetzten. Ihnen gilt mein aufrichtiger Dank.
Hochachtungsvoll
Geheimrätin
Ps. Dieser Brief wurde den hier Angesprochenen per mail zugesandt.

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