Das Neueste ist aber nun, dass es einen ungläubigen Pfarrer mit Billigung der Kirche gibt - in den Niederlanden:
Politik
Reformierte Kirche
Der gottlose Pfarrer
Von Helmut Hetzel
Den Haag. Es ist wie fluchen in der Kirche, nur schlimmer. Ein Pfarrer, der in der Sonntagspredigt von der Kanzel herab verkündet: Gott gibt es nicht. Das tut der reformierte niederländische Pfarrer Klaas Hendrikse nun schon eine ganze Zeit lang. Mehr noch: Er hat sogar ein Buch geschrieben, um seine ketzerischen Ansichten zu untermauern. Titel: "Glauben an einen Gott, den es nicht gibt".
Viele Mitglieder in seiner Gemeinde im pittoresken seeländischen Hafenstädtchen Zierikzee waren über die Predigten ihres Pfarrers dermaßen empört, dass sie forderten, der Geistliche müsse aus der Kirche ausgeschlossen und des Amtes enthoben werden.
Die regionale Kirchenleitung der südwestlichen niederländischen Provinz Zeeland nahm sich daher den Fall vor. Wochenlang debattierten die Kirchenoberen, die zur Protestantischen Kirche der Niederlande (PKN) gehören, den Fall Hendrikse. Nun kamen sie mit einem Urteil. Es ist genauso überraschend und paradox wie die Ansicht des Pfarrers, der nicht an Gott glaubt. Es lautet nämlich: Pfarrer Hendrikse darf Pfarrer bleiben. Er darf auch weiterhin von der Kanzel verkünden, dass es keinen Gott gibt. Er wird nicht aus der protestantischen Kirche ausgeschlossen.
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