http://www.berliner-journalisten.com/blog/2010/02/10/der-usa-wundert-man-sich-uber-henkel-und-co/
US-Medien: “Herr Henkel’s Hall of Shame”
Der in deutschen Talkshows (u.a. Anne Will) recht umtriebige Herr Henkel ruft in den USA Verwunderung hervor. Die Nachdenkseiten veröffentlichen einen offenen Brief von William K. Black, Associate Professor of Economics and Law University of Missouri Kansas City/MO an Dr. Walter E. Massey, Aufsichtsrat der Bank of America. Dieser Brief wurde auch auf der Website von Michael Moore veröffentlicht.
Der frühere BDI-Chef Hans-Olaf Henkel reagiert auf Kritik von James K. Galbraith, der in einem Interview mit MMnews in Hinblick auf die Ursachen der Finanzkrise Henkel Inkompetenz vorwirft. Henkels Replik löst in den USA nun Wellen der Empörung aus, da er sich auf alte diskriminierende Regelungen beruft (sogenanntes “red lining”), deren Aufhebung unter anderem der Auslöser der Krise gewesen seien.
Der Professor für Ökonomie und Recht an der University of Missouri, Bill Black, lässt die Klarstellung von Hans-Olaf Henkel nicht unkommentiert stehen. In einem aktuellen Beitrag auf New Economic Perspective geht Black mit Henkel hart ins Gericht.
Wir veröffentlichen diesen Brief in deutscher Übersetzung.
An Open Letter to Dr. Walter E. Massey Chairman, Bank of America President, emeritus, Morehouse College
From William K. Black - Associate Professor of Economics and Law - University of Missouri - Kansas City/MO
February 6, 2010
Betreff: Hans-Olaf Henkel, “Senior Advisor” der Bank of America in Deutschland
Sehr geehrter Herr Dr. Massey,
Ich schreibe Ihnen als Privatperson. Gestern wurde ich darauf aufmerksam, dass Hans-Olaf Henkel für die Bank of America in Deutschland als “Senior Advisor” beratend tätig ist. Ich bin der Ansicht, dass die Bank of America einige Zusammenhänge betrachten sollte, die mir an Herrn Henkel als sehr beunruhigend aufgefallen sind.
Herr Henkel hat gerade das folgende geschrieben: Mr. Galbraith sollten sich mit Jimmy Carters “Housing and Community Development Act” befassen, in dem in Abschnitt VIII Banken untersagt wurde, die Praxis des “Redlinings” (Redlining ist eine diskriminierende Praxis, Dienstleistungen den Bewohnern eines bestimmten Gebietes nicht oder nur verteuert anzubieten) anzuwenden, welches ihnen vorher erlaubte, “bessere Wohngebiete” und “Slums” zu unterscheiden. Der gesamte Kontext des Interviews mit Dr. Galbraith, und Herr Henkels schriftliche Antwort auf Dr. Galbraith kann unter den folgenden Links zu meiner Antwort an Herrn Henkel gefunden werden:
Economic Perspectives from Kansas City
MMnews
The Huffington post
Der “Senior Advisor” der Bank of America in Deutschland - Leiter eines Teams von Beratern, das helfen soll, die Richtlinien der Bank festzulegen - beklagt das Ende des „Redlining“ und behauptet, dass die amerikanischen Bankkredite für die schwarzen “Slums” die globale Finanzkrise verursacht hätten. Ich weiß, dass Sie genau verstehen, was Redlining bedeutet - der absichtliche Ausschluss von Minderheiten als Kreditnehmer auf der Grundlage der ethnischen Zugehörigkeit. Ich weiß auch, dass Sie verstehen, dass Herr Henkels Versuch, schwarze Amerikaner für die globale Krise verantwortlich zu machen, keine reale Grundlage hat und das Produkt eines widerwärtigsten Fanatismus ist. Amerikaner sind natürlich nicht die einzigen, die empfindlich gegen Fanatismus sind. Beachten Sie die politischen Ratschläge, die Herr Henkel im deutschen Zusammenhang gibt.
Dr. Thilo Sarrazin, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Risikomanagements der Deutschen Bundesbank, sagte der europäischen Kulturzeitschrift Lettre International, dass die Türken mit niedrigen Intelligenzquotienten und primitiven Erziehungsmethoden “Deutschland unterwandern“, indem sie sich zwei- oder dreimal so schell fortpflanzen.”Eine großes Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt (Berlin-RS), deren Anzahl durch falsche Politik zugenommen hat, hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel“, sagte er. “Es gibt auch das Problem, dass vierzig Prozent aller Geburten in der Unterschicht stattfinden. Unsere ausgebildete Bevölkerung wird immer dümmer, von Generation zu Generation. Darüber hinaus pflegen sie eine aggressive und atavistische Mentalität. Es ist ein Skandal, wenn türkische Jungen nicht auf weibliche Lehrer hören, weil, so sagen sie, ihre Kultur so ist“, sagte er. “Ich hätte lieber osteuropäische Juden mit einem um 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung“, sagte er. (Source)
Ja, er hat tatsächlich gesagt, dass die Dinge so schlecht geraten sind, dass er es vorziehen würde, wenn Juden statt Araber und Türken nach Deutschland einwandern würden. (Denn, wie wir alle wissen, Juden sind 15 Prozent intelligenter.) Wie reagierte der “Senior Adviser” der Bank of America auf diese wahnhafte Hassrede? (veröffentlicht Anfang Oktober 2009) Er begann einen sofortigen Medien-Kreuzzug zur Unterstützung des Fanatismus des Herr Sarrazin. Er gab Fernseh-Interviews und schickte (im Internet veröffentlicht) einen offenen Brief an den “Lieben Herr Sarrazin”, um seine uneingeschränkte Unterstützung für die Aussagen des Herrn Sarrazin zum Ausdruck zu bringen (ohne “wenn” und “aber”, wie er sich ausdrückte).
Die Bank of America wählte Herrn Henkel als Senior Berater im Jahr 2006. Seit diesem Zeitpunkt hat er ein Team von politischen Beratern zusammengestellt. In Anbetracht des giftigen Fanatismus ohne Tatsachen, der im Kern die Ansichten von Herrn Henkel bestimmt, Minderheiten betreffend, ist es sicher , dass sein Fanatismus seine Politikempfehlungen bestimmen.Darüber hinaus sind die Personen, die er berufen hat, der Bank als Berater unter seiner Federführung zu dienen, mindestens bereit, seinen Fanatismus ohne Protest zu verdauen.
Die Bank of America ist riesig. Sie dürften von Herrn Henkel nichts gehört haben. Das trifft nicht auf Ihre leitenden Angestellten in Deutschland zu. Dort ist er bekannt. Jeder der leitenden Angestellten der Bank in Deutschland (und wahrscheinlich in ganz Europa) kennt seinen Ruf. Sowohl die Sarrazin-Tirade als auch Henkels Umarmung, dieser Fanatismus waren wichtige Hauptnachrichtenereignisse in Deutschland. Wenn die leitenden deutschen und europäischen Angestellten der Bank diese Schande nicht zur Beachtung der Geschäftsleitung der Bank gebracht haben, dann erstreckt sich die Fäulnis bis in die Spitze des europäischen Geschäftsbereiches der Bank. Wenn die Hassreden des Herr Henkel durch ihre Direktion zur Kenntnis genommen wurden, warum wurde er nicht sofort aus diesem Grunde entlassen?
Unsere Familie, meine Ehefrau Juni Carbone, lebte 20 Jahre in Nord-Kalifornien, bevor wir nach Kansas City umzogen. Wie Sie sind wir stolz auf die Geschichte der Bank of America. Mr. Gianninis Bank von Italien war stolz darauf, Obst- und Gemüsehändler zu beleihen. Viele dieser kleinen Unternehmer waren neue Einwanderer aus Italien. Wie die “Obst und Gemüse“ Händler, die Herr Sarrazin und Herr Henkel verachten, sahen sie sich oft tiefem Misstrauen wegen ihrer Akzente, ihrer nationalen Herkunft und ihrer Religion (Katholizismus) ausgesetzt. Es war das Zeitalter des “wissenschaftlichen Rassismus” und gut ausgebildete Menschen “wussten”, dass die Zuwanderer aus Südeuropa unterlegen waren. Wie Sie bestimmt wissen, gab es ein Wiederaufleben des Ku-Klux-Klans während der Ära Mr. Gianninis, die größtenteils Einwanderungsgegner und anti-katholisch waren.
Herr Henkel ist nicht einfach ein engstirniger Fanatiker. Seine inhaltliche politische Beratung - Deregulierung und weit höhere Vergütung von Führungskräften - macht ihn zu einem der wichtigsten deutschen Architekten der Krise. Er gab der Bank of America entsetzliche Ratschläge. Aber Herr Henkels traurigster Charakterzug ist die Heuchelei. Er ist ein Serienheuchler, weil sein Fanatismus, die Dinge angreift, die er vorgibt zu vertreten. Sein Sprecher beschreibt ihn als “mutig”. (Er begrüßt Herrn Sarrazins Tirade als Beispiel für Mut.) Im politischen Kontext ist es der Mut, den Mächtigen die Wahrheit zu sagen, auch wenn die Mächtigen diese Wahrheiten nicht hören wollen. Herr Henkel schmeichelt den Mächtigen durch das Evangelium des Sozialdarwinismus. Herr Henkel behauptet, der Meister der “Unternehmer” zu sein - aber er behandelt “Obst und Gemüse” Unternehmer mit Verachtung. Herr Henkel verurteilt Verleumdungskampagnen gegen die “Marktwirtschaft”, aber er beginnt und unterstützt die widerwärtigsten Verleumdungskampagnen, die ungeheure Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Weltgeschichte hervorgebracht haben. Die Bank of America darf nicht einfach einen Gesicht wahrenden Rücktritt wählen (vorzugsweise dankt man ihm für seinen Dienst, und zahlt ihm eine Abfindung). Die Bank of America muss eine klare Aussage darüber treffen, wofür sie steht. Vertritt Mr. Giannini oder Herr Henkel die Bank of America?
Ich biete die folgenden Empfehlungen zur Prüfung durch Ihr Leitungsgremium an. Herrn Henkel sollte aus wichtigem Grund sofort gekündigt werden. Die Bank of America sollte alle politischen Ratschläge, die es von ihm und seinem Team erhielt nachprüfen und externe Beratung von Experten suchen, die (1) die Krise vorhersahen, und (2) die keine Fanatiker sind. Die Bank of America sollten daher auch prüfen, warum die leitenden Manager in Europa und in den Vereinigten Staaten keine Maßnahmen ergriffen, während der “Senior Berater” seinen Hass über Monate verbreitete. Die Bank of America sollte ein neues 10 Millionen Dollar Stipendienprogramm für Hochschulen und Studierende im Hauptstudium mit begrenzten finanziellen Mitteln auflegen. Ich schlage vor, das Programm Giannini Auszeichnung zu benennen.
Mit freundlichen Grüßen,
William K. Black
(aus dem Am.Englisch von Richard Schnabl)
“Hans-Olaf Henkel was one of the primary German architects of the global financial crisis in his capacity as leader of the association that lobbied on behalf of Germany’s large businesses”, schreibt die Huffington Post.
Wie andere uns sehen, ist doch sehr interressant. Zu eben diesem Thema noch ein Kommentar vom Eifelphilosophen - aus unserem Blogger-Netzwerk:
http://eifelphilosoph.blog.de/2010/02/11/olaf-henkel-thilo-sarrazin-guido-westerwelle-widerwaertiger-wahnhafter-fanatismus-7989549/
Der frühere BDI-Chef Hans-Olaf Henkel reagiert auf Kritik von James K. Galbraith, der in einem Interview mit MMnews in Hinblick auf die Ursachen der Finanzkrise Henkel Inkompetenz vorwirft. Henkels Replik löst in den USA nun Wellen der Empörung aus, da er sich auf alte diskriminierende Regelungen beruft (sogenanntes “red lining”), deren Aufhebung unter anderem der Auslöser der Krise gewesen seien.
Der Professor für Ökonomie und Recht an der University of Missouri, Bill Black, lässt die Klarstellung von Hans-Olaf Henkel nicht unkommentiert stehen. In einem aktuellen Beitrag auf New Economic Perspective geht Black mit Henkel hart ins Gericht.
Wir veröffentlichen diesen Brief in deutscher Übersetzung.
An Open Letter to Dr. Walter E. Massey Chairman, Bank of America President, emeritus, Morehouse College
From William K. Black - Associate Professor of Economics and Law - University of Missouri - Kansas City/MO
February 6, 2010
Betreff: Hans-Olaf Henkel, “Senior Advisor” der Bank of America in Deutschland
Sehr geehrter Herr Dr. Massey,
Ich schreibe Ihnen als Privatperson. Gestern wurde ich darauf aufmerksam, dass Hans-Olaf Henkel für die Bank of America in Deutschland als “Senior Advisor” beratend tätig ist. Ich bin der Ansicht, dass die Bank of America einige Zusammenhänge betrachten sollte, die mir an Herrn Henkel als sehr beunruhigend aufgefallen sind.
Herr Henkel hat gerade das folgende geschrieben: Mr. Galbraith sollten sich mit Jimmy Carters “Housing and Community Development Act” befassen, in dem in Abschnitt VIII Banken untersagt wurde, die Praxis des “Redlinings” (Redlining ist eine diskriminierende Praxis, Dienstleistungen den Bewohnern eines bestimmten Gebietes nicht oder nur verteuert anzubieten) anzuwenden, welches ihnen vorher erlaubte, “bessere Wohngebiete” und “Slums” zu unterscheiden. Der gesamte Kontext des Interviews mit Dr. Galbraith, und Herr Henkels schriftliche Antwort auf Dr. Galbraith kann unter den folgenden Links zu meiner Antwort an Herrn Henkel gefunden werden:
Economic Perspectives from Kansas City
MMnews
The Huffington post
Der “Senior Advisor” der Bank of America in Deutschland - Leiter eines Teams von Beratern, das helfen soll, die Richtlinien der Bank festzulegen - beklagt das Ende des „Redlining“ und behauptet, dass die amerikanischen Bankkredite für die schwarzen “Slums” die globale Finanzkrise verursacht hätten. Ich weiß, dass Sie genau verstehen, was Redlining bedeutet - der absichtliche Ausschluss von Minderheiten als Kreditnehmer auf der Grundlage der ethnischen Zugehörigkeit. Ich weiß auch, dass Sie verstehen, dass Herr Henkels Versuch, schwarze Amerikaner für die globale Krise verantwortlich zu machen, keine reale Grundlage hat und das Produkt eines widerwärtigsten Fanatismus ist. Amerikaner sind natürlich nicht die einzigen, die empfindlich gegen Fanatismus sind. Beachten Sie die politischen Ratschläge, die Herr Henkel im deutschen Zusammenhang gibt.
Dr. Thilo Sarrazin, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Risikomanagements der Deutschen Bundesbank, sagte der europäischen Kulturzeitschrift Lettre International, dass die Türken mit niedrigen Intelligenzquotienten und primitiven Erziehungsmethoden “Deutschland unterwandern“, indem sie sich zwei- oder dreimal so schell fortpflanzen.”Eine großes Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt (Berlin-RS), deren Anzahl durch falsche Politik zugenommen hat, hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel“, sagte er. “Es gibt auch das Problem, dass vierzig Prozent aller Geburten in der Unterschicht stattfinden. Unsere ausgebildete Bevölkerung wird immer dümmer, von Generation zu Generation. Darüber hinaus pflegen sie eine aggressive und atavistische Mentalität. Es ist ein Skandal, wenn türkische Jungen nicht auf weibliche Lehrer hören, weil, so sagen sie, ihre Kultur so ist“, sagte er. “Ich hätte lieber osteuropäische Juden mit einem um 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung“, sagte er. (Source)
Ja, er hat tatsächlich gesagt, dass die Dinge so schlecht geraten sind, dass er es vorziehen würde, wenn Juden statt Araber und Türken nach Deutschland einwandern würden. (Denn, wie wir alle wissen, Juden sind 15 Prozent intelligenter.) Wie reagierte der “Senior Adviser” der Bank of America auf diese wahnhafte Hassrede? (veröffentlicht Anfang Oktober 2009) Er begann einen sofortigen Medien-Kreuzzug zur Unterstützung des Fanatismus des Herr Sarrazin. Er gab Fernseh-Interviews und schickte (im Internet veröffentlicht) einen offenen Brief an den “Lieben Herr Sarrazin”, um seine uneingeschränkte Unterstützung für die Aussagen des Herrn Sarrazin zum Ausdruck zu bringen (ohne “wenn” und “aber”, wie er sich ausdrückte).
Die Bank of America wählte Herrn Henkel als Senior Berater im Jahr 2006. Seit diesem Zeitpunkt hat er ein Team von politischen Beratern zusammengestellt. In Anbetracht des giftigen Fanatismus ohne Tatsachen, der im Kern die Ansichten von Herrn Henkel bestimmt, Minderheiten betreffend, ist es sicher , dass sein Fanatismus seine Politikempfehlungen bestimmen.Darüber hinaus sind die Personen, die er berufen hat, der Bank als Berater unter seiner Federführung zu dienen, mindestens bereit, seinen Fanatismus ohne Protest zu verdauen.
Die Bank of America ist riesig. Sie dürften von Herrn Henkel nichts gehört haben. Das trifft nicht auf Ihre leitenden Angestellten in Deutschland zu. Dort ist er bekannt. Jeder der leitenden Angestellten der Bank in Deutschland (und wahrscheinlich in ganz Europa) kennt seinen Ruf. Sowohl die Sarrazin-Tirade als auch Henkels Umarmung, dieser Fanatismus waren wichtige Hauptnachrichtenereignisse in Deutschland. Wenn die leitenden deutschen und europäischen Angestellten der Bank diese Schande nicht zur Beachtung der Geschäftsleitung der Bank gebracht haben, dann erstreckt sich die Fäulnis bis in die Spitze des europäischen Geschäftsbereiches der Bank. Wenn die Hassreden des Herr Henkel durch ihre Direktion zur Kenntnis genommen wurden, warum wurde er nicht sofort aus diesem Grunde entlassen?
Unsere Familie, meine Ehefrau Juni Carbone, lebte 20 Jahre in Nord-Kalifornien, bevor wir nach Kansas City umzogen. Wie Sie sind wir stolz auf die Geschichte der Bank of America. Mr. Gianninis Bank von Italien war stolz darauf, Obst- und Gemüsehändler zu beleihen. Viele dieser kleinen Unternehmer waren neue Einwanderer aus Italien. Wie die “Obst und Gemüse“ Händler, die Herr Sarrazin und Herr Henkel verachten, sahen sie sich oft tiefem Misstrauen wegen ihrer Akzente, ihrer nationalen Herkunft und ihrer Religion (Katholizismus) ausgesetzt. Es war das Zeitalter des “wissenschaftlichen Rassismus” und gut ausgebildete Menschen “wussten”, dass die Zuwanderer aus Südeuropa unterlegen waren. Wie Sie bestimmt wissen, gab es ein Wiederaufleben des Ku-Klux-Klans während der Ära Mr. Gianninis, die größtenteils Einwanderungsgegner und anti-katholisch waren.
Herr Henkel ist nicht einfach ein engstirniger Fanatiker. Seine inhaltliche politische Beratung - Deregulierung und weit höhere Vergütung von Führungskräften - macht ihn zu einem der wichtigsten deutschen Architekten der Krise. Er gab der Bank of America entsetzliche Ratschläge. Aber Herr Henkels traurigster Charakterzug ist die Heuchelei. Er ist ein Serienheuchler, weil sein Fanatismus, die Dinge angreift, die er vorgibt zu vertreten. Sein Sprecher beschreibt ihn als “mutig”. (Er begrüßt Herrn Sarrazins Tirade als Beispiel für Mut.) Im politischen Kontext ist es der Mut, den Mächtigen die Wahrheit zu sagen, auch wenn die Mächtigen diese Wahrheiten nicht hören wollen. Herr Henkel schmeichelt den Mächtigen durch das Evangelium des Sozialdarwinismus. Herr Henkel behauptet, der Meister der “Unternehmer” zu sein - aber er behandelt “Obst und Gemüse” Unternehmer mit Verachtung. Herr Henkel verurteilt Verleumdungskampagnen gegen die “Marktwirtschaft”, aber er beginnt und unterstützt die widerwärtigsten Verleumdungskampagnen, die ungeheure Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Weltgeschichte hervorgebracht haben. Die Bank of America darf nicht einfach einen Gesicht wahrenden Rücktritt wählen (vorzugsweise dankt man ihm für seinen Dienst, und zahlt ihm eine Abfindung). Die Bank of America muss eine klare Aussage darüber treffen, wofür sie steht. Vertritt Mr. Giannini oder Herr Henkel die Bank of America?
Ich biete die folgenden Empfehlungen zur Prüfung durch Ihr Leitungsgremium an. Herrn Henkel sollte aus wichtigem Grund sofort gekündigt werden. Die Bank of America sollte alle politischen Ratschläge, die es von ihm und seinem Team erhielt nachprüfen und externe Beratung von Experten suchen, die (1) die Krise vorhersahen, und (2) die keine Fanatiker sind. Die Bank of America sollten daher auch prüfen, warum die leitenden Manager in Europa und in den Vereinigten Staaten keine Maßnahmen ergriffen, während der “Senior Berater” seinen Hass über Monate verbreitete. Die Bank of America sollte ein neues 10 Millionen Dollar Stipendienprogramm für Hochschulen und Studierende im Hauptstudium mit begrenzten finanziellen Mitteln auflegen. Ich schlage vor, das Programm Giannini Auszeichnung zu benennen.
Mit freundlichen Grüßen,
William K. Black
(aus dem Am.Englisch von Richard Schnabl)
“Hans-Olaf Henkel was one of the primary German architects of the global financial crisis in his capacity as leader of the association that lobbied on behalf of Germany’s large businesses”, schreibt die Huffington Post.
Wie andere uns sehen, ist doch sehr interressant. Zu eben diesem Thema noch ein Kommentar vom Eifelphilosophen - aus unserem Blogger-Netzwerk:
http://eifelphilosoph.blog.de/2010/02/11/olaf-henkel-thilo-sarrazin-guido-westerwelle-widerwaertiger-wahnhafter-fanatismus-7989549/
Olaf Henkel, Thilo Sarrazin, Guido Westerwelle und widerwärtiger wahnhafter Fanatismus
@ 2010-02-11 – 17:24:39
Manchmal ist es spannend einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Zum Beispiel in die USA.
Normalerweise schaue ich ja etwas skeptisch über den Teich. Seltsame Dinge gehen dort vor und aus der Ferne kann man schnell den Eindruck bekommen, dort ist schon längst Polizeistaat.
Stimmt ja vielleicht auch, vielleicht aber auch nicht. Von hier aus ... ist das letztendlich schwer zu beurteilen.
Noch schlimmer wird es umgekehrt: in den USA weiß wahrhscheinlich kaum jemand, was in dem kleinen unbedeutenden Deutschland los ist. So dachte ich jedenfalls. Dann jedoch fiel mir dieser Artikel in die Hände:
http://www.berliner-journalisten.com/blog/2010/02/10/der-usa-wundert-man-sich-uber-henkel-und-co/
Der in deutschen Talkshows (u.a. Anne Will) recht umtriebige Herr Henkel ruft in den USA Verwunderung hervor. Die Nachdenkseiten veröffentlichen einen offenen Brief von William K. Black, Associate Professor of Economics and Law University of Missouri Kansas City/MO an Dr. Walter E. Massey, Aufsichtsrat der Bank of America. Dieser Brief wurde auch auf der Website von Michael Moore veröffentlicht.
Da hat man dann doch mal den Herrn Henkel wahrgenommen ... und das hatte einen besonderen Grund:
Gestern wurde ich darauf aufmerksam, dass Hans-Olaf Henkel für die Bank of America in Deutschland als “Senior Advisor” beratend tätig ist. Ich bin der Ansicht, dass die Bank of America einige Zusammenhänge betrachten sollte, die mir an Herrn Henkel als sehr beunruhigend aufgefallen sind.
Na sie mal einer an: die kennen den Henkel in Amerika. Und nicht nur den.
Der “Senior Advisor” der Bank of America in Deutschland - Leiter eines Teams von Beratern, das helfen soll, die Richtlinien der Bank festzulegen - beklagt das Ende des „Redlining“ und behauptet, dass die amerikanischen Bankkredite für die schwarzen “Slums” die globale Finanzkrise verursacht hätten. Ich weiß, dass Sie genau verstehen, was Redlining bedeutet - der absichtliche Ausschluss von Minderheiten als Kreditnehmer auf der Grundlage der ethnischen Zugehörigkeit. Ich weiß auch, dass Sie verstehen, dass Herr Henkels Versuch, schwarze Amerikaner für die globale Krise verantwortlich zu machen, keine reale Grundlage hat und das Produkt eines widerwärtigsten Fanatismus ist. Amerikaner sind natürlich nicht die einzigen, die empfindlich gegen Fanatismus sind. Beachten Sie die politischen Ratschläge, die Herr Henkel im deutschen Zusammenhang gibt.
"Redlining" ... keine Kredite für soziale Randgruppen, wobei unsere bundesdeutsche Gesellschaft bald nur noch aus sozialen Randgruppen besteht, die sich nach Wunsch der Politiker am Besten alle gegenseitig auslöschen.
Olaf Henkel ... ein "widerwärtiger Fanatist". Der Herr Henkel erweist sich als besonders Deutsch. Kein Wunder, das viele glauben, wir wären immer noch alle Nazis. Doch nicht nur der Herr Henkel erregt amerikanisches Interesse, wir haben da ja noch so ein Wunderkind, das gerne durch lautes Krähen auf sich aufmerksam macht: Thilo Sarrazin.
Dr. Thilo Sarrazin, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Risikomanagements der Deutschen Bundesbank, sagte der europäischen Kulturzeitschrift Lettre International, dass die Türken mit niedrigen Intelligenzquotienten und primitiven Erziehungsmethoden “Deutschland unterwandern“, indem sie sich zwei- oder dreimal so schell fortpflanzen
Nun, wir kennen Thilos Ergüsse und haben uns wohl langsam daran gewöhnt. Amerikaner jedoch ... sind noch zu überraschen. Für die sind solche Eskapaden doch schlichtweg sehr ungewöhnlich.
Wie reagierte der “Senior Adviser” der Bank of America auf diese wahnhafte Hassrede? (veröffentlicht Anfang Oktober 2009) Er begann einen sofortigen Medien-Kreuzzug zur Unterstützung des Fanatismus des Herr Sarrazin. Er gab Fernseh-Interviews und schickte (im Internet veröffentlicht) einen offenen Brief an den “Lieben Herr Sarrazin”, um seine uneingeschränkte Unterstützung für die Aussagen des Herrn Sarrazin zum Ausdruck zu bringen (ohne “wenn” und “aber”, wie er sich ausdrückte).
So was macht den Amerikanern Sorgen:
In Anbetracht des giftigen Fanatismus ohne Tatsachen, der im Kern die Ansichten von Herrn Henkel bestimmt, Minderheiten betreffend, ist es sicher , dass sein Fanatismus seine Politikempfehlungen bestimmen.Darüber hinaus sind die Personen, die er berufen hat, der Bank als Berater unter seiner Federführung zu dienen, mindestens bereit, seinen Fanatismus ohne Protest zu verdauen.
Und der logische Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Henkel, Sarrazin und Ausschwitz wird ebenfalls nicht unterschlagen. Manche US-Amerikaner scheinen sehr gebildet zu sein.
Herr Henkel schmeichelt den Mächtigen durch das Evangelium des Sozialdarwinismus. Herr Henkel behauptet, der Meister der “Unternehmer” zu sein - aber er behandelt “Obst und Gemüse” Unternehmer mit Verachtung. Herr Henkel verurteilt Verleumdungskampagnen gegen die “Marktwirtschaft”, aber er beginnt und unterstützt die widerwärtigsten Verleumdungskampagnen, die ungeheure Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Weltgeschichte hervorgebracht haben.
Ja, es ist ein faschistoider Ansatz, den die Herren Sarrazin und Henkel verbreiten. Wir Deutschen sind seltsamerweise schnell bereit, das zu verzeihen - während in den USA ganz andere Konsequenzen gefordert werden:
Ich biete die folgenden Empfehlungen zur Prüfung durch Ihr Leitungsgremium an. Herrn Henkel sollte aus wichtigem Grund sofort gekündigt werden. Die Bank of America sollte alle politischen Ratschläge, die es von ihm und seinem Team erhielt nachprüfen und externe Beratung von Experten suchen, die (1) die Krise vorhersahen, und (2) die keine Fanatiker sind. Die Bank of America sollten daher auch prüfen, warum die leitenden Manager in Europa und in den Vereinigten Staaten keine Maßnahmen ergriffen, während der “Senior Berater” seinen Hass über Monate verbreitete.
Dieser Brief ist - gelinde gesagt - sehr beschämend. Ich denke manchmal, ich lehne mich weit aus dem Fenster, wenn ich diesen Herren geistige Nähe zum Völkermord nahelege ... aber aus Sicht der USA sind wir schon längst drei Schritte weiter. Hier traut man sich öffentlich Dinge auszusprechen, die drüben noch zur Kündigung führen würden. Hier gibt es "Sarrazin-Fan-Clubs" während man drüben wohl wegen Volksverhetzung im Knast sitzen und somit dem Steuerzahler weniger auf der Tasche liegen würde.
Es kommt mir so vor, als würden wir uns viel zu sehr an den aufsteigenden Faschismus gewöhnen ... oder als ob wir glauben würden, das so etwas hier gar nicht wieder passieren kann - dabei sind wir schon ziemlich weit. Bei uns ist Adolf Henkel noch ein geschätzter Mann, dort drüben ... ist er nur noch ein Adolf.
Umso mehr Sorgen mache ich mir um die Auswürfe des Aussenministers, der sich ja nicht zurückhalten konnte, einfach mal irgendetwas zu sagen, in der Hoffnung, das ihn das über die fünf-Prozent-Hürde katapultiert:
http://de.news.yahoo.com/17/20100211/tde-westerwelle-debatte-um-hartz-iv-hat-b6c1e5d.html
FDP-Chef Guido Westerwelle hat die Debatte um die Höhe von «Hartz IV» nach dem Verfassungsgerichtsurteil scharf kritisiert. Die Diskussion habe «sozialistische Züge», schrieb Westerwelle in einem Beitrag für die Tageszeitung «Die Welt» (Donnerstagausgabe). Gesprochen werde darüber, wer mehr bekomme. Es sei von «staatlichen Leistungen» die Rede, obwohl das Geld der Steuerzahler verteilt werde.
Angeblich ist der Beitrag aus der "Welt" wieder entfernt worden ... vielleicht haben die USA schon die Marines losgeschickt, bevor hier wieder "unwertes Leben" oder "ungerechtes Leben" durch den Schornstein gejagt wird. Immerhin ... der antisozialistische Weg hat hierzulande schon mal zu einem nationalsozialistischen Weg geführt - an den sich nur leider scheinbar immer weniger erinnern können.
Die Empfänger von Steuergeld seien in aller Munde, «doch die, die alles bezahlen, finden kaum noch Beachtung», schrieb Westerwelle.
Und das ist ja auch gut so, denn sonst würde niemand mehr über Politiker reden, die letztendlich alle aus Steuermitteln ernährt werden.
Bei aller Kritik an den sozialen Problemen in den USA ist es erschreckend zu sehen, welches Echo ein kleiner Blick eines Amerikaners in die politische Wirklichkeit Deutschlands 2010 hervorruft.
Widerwärtige wahnhafte Fanatiker beherrschen wieder unsere Politik ... und hierzulande bemerken das scheinbar nur noch wenige.
Vielleicht sollte man denen mal unser Hartz IV vorstellen. Aber wahrscheinlich würde niemand glauben, das es schon so weit gekommen ist.
PS: In der Tat: der Originalbeitrag von Westerwelle wurde entfernt. Man findet nur noch dies:
http://www.welt.de/debatte/article6336280/Lesermeinungen-zu-Westerwelles-Gastbeitrag.html
Hartz-IV-Diskussion
Lesermeinungen zu Westerwelles Gastbeitrag
(712) Von Guido Westerwelle 10. Februar 2010, 17:49 Uhr
Aus technischen Gründen finden Sie an dieser Stelle die älteren Leserbeiträge.
Normalerweise schaue ich ja etwas skeptisch über den Teich. Seltsame Dinge gehen dort vor und aus der Ferne kann man schnell den Eindruck bekommen, dort ist schon längst Polizeistaat.
Stimmt ja vielleicht auch, vielleicht aber auch nicht. Von hier aus ... ist das letztendlich schwer zu beurteilen.
Noch schlimmer wird es umgekehrt: in den USA weiß wahrhscheinlich kaum jemand, was in dem kleinen unbedeutenden Deutschland los ist. So dachte ich jedenfalls. Dann jedoch fiel mir dieser Artikel in die Hände:
http://www.berliner-journalisten.com/blog/2010/02/10/der-usa-wundert-man-sich-uber-henkel-und-co/
Der in deutschen Talkshows (u.a. Anne Will) recht umtriebige Herr Henkel ruft in den USA Verwunderung hervor. Die Nachdenkseiten veröffentlichen einen offenen Brief von William K. Black, Associate Professor of Economics and Law University of Missouri Kansas City/MO an Dr. Walter E. Massey, Aufsichtsrat der Bank of America. Dieser Brief wurde auch auf der Website von Michael Moore veröffentlicht.
Da hat man dann doch mal den Herrn Henkel wahrgenommen ... und das hatte einen besonderen Grund:
Gestern wurde ich darauf aufmerksam, dass Hans-Olaf Henkel für die Bank of America in Deutschland als “Senior Advisor” beratend tätig ist. Ich bin der Ansicht, dass die Bank of America einige Zusammenhänge betrachten sollte, die mir an Herrn Henkel als sehr beunruhigend aufgefallen sind.
Na sie mal einer an: die kennen den Henkel in Amerika. Und nicht nur den.
Der “Senior Advisor” der Bank of America in Deutschland - Leiter eines Teams von Beratern, das helfen soll, die Richtlinien der Bank festzulegen - beklagt das Ende des „Redlining“ und behauptet, dass die amerikanischen Bankkredite für die schwarzen “Slums” die globale Finanzkrise verursacht hätten. Ich weiß, dass Sie genau verstehen, was Redlining bedeutet - der absichtliche Ausschluss von Minderheiten als Kreditnehmer auf der Grundlage der ethnischen Zugehörigkeit. Ich weiß auch, dass Sie verstehen, dass Herr Henkels Versuch, schwarze Amerikaner für die globale Krise verantwortlich zu machen, keine reale Grundlage hat und das Produkt eines widerwärtigsten Fanatismus ist. Amerikaner sind natürlich nicht die einzigen, die empfindlich gegen Fanatismus sind. Beachten Sie die politischen Ratschläge, die Herr Henkel im deutschen Zusammenhang gibt.
"Redlining" ... keine Kredite für soziale Randgruppen, wobei unsere bundesdeutsche Gesellschaft bald nur noch aus sozialen Randgruppen besteht, die sich nach Wunsch der Politiker am Besten alle gegenseitig auslöschen.
Olaf Henkel ... ein "widerwärtiger Fanatist". Der Herr Henkel erweist sich als besonders Deutsch. Kein Wunder, das viele glauben, wir wären immer noch alle Nazis. Doch nicht nur der Herr Henkel erregt amerikanisches Interesse, wir haben da ja noch so ein Wunderkind, das gerne durch lautes Krähen auf sich aufmerksam macht: Thilo Sarrazin.
Dr. Thilo Sarrazin, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Risikomanagements der Deutschen Bundesbank, sagte der europäischen Kulturzeitschrift Lettre International, dass die Türken mit niedrigen Intelligenzquotienten und primitiven Erziehungsmethoden “Deutschland unterwandern“, indem sie sich zwei- oder dreimal so schell fortpflanzen
Nun, wir kennen Thilos Ergüsse und haben uns wohl langsam daran gewöhnt. Amerikaner jedoch ... sind noch zu überraschen. Für die sind solche Eskapaden doch schlichtweg sehr ungewöhnlich.
Wie reagierte der “Senior Adviser” der Bank of America auf diese wahnhafte Hassrede? (veröffentlicht Anfang Oktober 2009) Er begann einen sofortigen Medien-Kreuzzug zur Unterstützung des Fanatismus des Herr Sarrazin. Er gab Fernseh-Interviews und schickte (im Internet veröffentlicht) einen offenen Brief an den “Lieben Herr Sarrazin”, um seine uneingeschränkte Unterstützung für die Aussagen des Herrn Sarrazin zum Ausdruck zu bringen (ohne “wenn” und “aber”, wie er sich ausdrückte).
So was macht den Amerikanern Sorgen:
In Anbetracht des giftigen Fanatismus ohne Tatsachen, der im Kern die Ansichten von Herrn Henkel bestimmt, Minderheiten betreffend, ist es sicher , dass sein Fanatismus seine Politikempfehlungen bestimmen.Darüber hinaus sind die Personen, die er berufen hat, der Bank als Berater unter seiner Federführung zu dienen, mindestens bereit, seinen Fanatismus ohne Protest zu verdauen.
Und der logische Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Henkel, Sarrazin und Ausschwitz wird ebenfalls nicht unterschlagen. Manche US-Amerikaner scheinen sehr gebildet zu sein.
Herr Henkel schmeichelt den Mächtigen durch das Evangelium des Sozialdarwinismus. Herr Henkel behauptet, der Meister der “Unternehmer” zu sein - aber er behandelt “Obst und Gemüse” Unternehmer mit Verachtung. Herr Henkel verurteilt Verleumdungskampagnen gegen die “Marktwirtschaft”, aber er beginnt und unterstützt die widerwärtigsten Verleumdungskampagnen, die ungeheure Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Weltgeschichte hervorgebracht haben.
Ja, es ist ein faschistoider Ansatz, den die Herren Sarrazin und Henkel verbreiten. Wir Deutschen sind seltsamerweise schnell bereit, das zu verzeihen - während in den USA ganz andere Konsequenzen gefordert werden:
Ich biete die folgenden Empfehlungen zur Prüfung durch Ihr Leitungsgremium an. Herrn Henkel sollte aus wichtigem Grund sofort gekündigt werden. Die Bank of America sollte alle politischen Ratschläge, die es von ihm und seinem Team erhielt nachprüfen und externe Beratung von Experten suchen, die (1) die Krise vorhersahen, und (2) die keine Fanatiker sind. Die Bank of America sollten daher auch prüfen, warum die leitenden Manager in Europa und in den Vereinigten Staaten keine Maßnahmen ergriffen, während der “Senior Berater” seinen Hass über Monate verbreitete.
Dieser Brief ist - gelinde gesagt - sehr beschämend. Ich denke manchmal, ich lehne mich weit aus dem Fenster, wenn ich diesen Herren geistige Nähe zum Völkermord nahelege ... aber aus Sicht der USA sind wir schon längst drei Schritte weiter. Hier traut man sich öffentlich Dinge auszusprechen, die drüben noch zur Kündigung führen würden. Hier gibt es "Sarrazin-Fan-Clubs" während man drüben wohl wegen Volksverhetzung im Knast sitzen und somit dem Steuerzahler weniger auf der Tasche liegen würde.
Es kommt mir so vor, als würden wir uns viel zu sehr an den aufsteigenden Faschismus gewöhnen ... oder als ob wir glauben würden, das so etwas hier gar nicht wieder passieren kann - dabei sind wir schon ziemlich weit. Bei uns ist Adolf Henkel noch ein geschätzter Mann, dort drüben ... ist er nur noch ein Adolf.
Umso mehr Sorgen mache ich mir um die Auswürfe des Aussenministers, der sich ja nicht zurückhalten konnte, einfach mal irgendetwas zu sagen, in der Hoffnung, das ihn das über die fünf-Prozent-Hürde katapultiert:
http://de.news.yahoo.com/17/20100211/tde-westerwelle-debatte-um-hartz-iv-hat-b6c1e5d.html
FDP-Chef Guido Westerwelle hat die Debatte um die Höhe von «Hartz IV» nach dem Verfassungsgerichtsurteil scharf kritisiert. Die Diskussion habe «sozialistische Züge», schrieb Westerwelle in einem Beitrag für die Tageszeitung «Die Welt» (Donnerstagausgabe). Gesprochen werde darüber, wer mehr bekomme. Es sei von «staatlichen Leistungen» die Rede, obwohl das Geld der Steuerzahler verteilt werde.
Angeblich ist der Beitrag aus der "Welt" wieder entfernt worden ... vielleicht haben die USA schon die Marines losgeschickt, bevor hier wieder "unwertes Leben" oder "ungerechtes Leben" durch den Schornstein gejagt wird. Immerhin ... der antisozialistische Weg hat hierzulande schon mal zu einem nationalsozialistischen Weg geführt - an den sich nur leider scheinbar immer weniger erinnern können.
Die Empfänger von Steuergeld seien in aller Munde, «doch die, die alles bezahlen, finden kaum noch Beachtung», schrieb Westerwelle.
Und das ist ja auch gut so, denn sonst würde niemand mehr über Politiker reden, die letztendlich alle aus Steuermitteln ernährt werden.
Bei aller Kritik an den sozialen Problemen in den USA ist es erschreckend zu sehen, welches Echo ein kleiner Blick eines Amerikaners in die politische Wirklichkeit Deutschlands 2010 hervorruft.
Widerwärtige wahnhafte Fanatiker beherrschen wieder unsere Politik ... und hierzulande bemerken das scheinbar nur noch wenige.
Vielleicht sollte man denen mal unser Hartz IV vorstellen. Aber wahrscheinlich würde niemand glauben, das es schon so weit gekommen ist.
PS: In der Tat: der Originalbeitrag von Westerwelle wurde entfernt. Man findet nur noch dies:
http://www.welt.de/debatte/article6336280/Lesermeinungen-zu-Westerwelles-Gastbeitrag.html
Hartz-IV-Diskussion
Lesermeinungen zu Westerwelles Gastbeitrag
(712) Von Guido Westerwelle 10. Februar 2010, 17:49 Uhr
Aus technischen Gründen finden Sie an dieser Stelle die älteren Leserbeiträge.
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