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Von Klaus Wallmann sen. | 25. Juni 2011
Über die große Zahl von Selbstmorden bei der France Telecom, die die Gewerkschaften auf die Arbeitsbedingungen nach dem Konzernumbau zurückführen, hat rz schon einige Male berichtet. Nun erreichte uns ein Kommentar, in dem davon berichtet wird, daß sich Arbeiter “nicht nur bei der französischen Telekom” umbringen. Auch bei der staatlichen Forstwirtschaft ONF sollen bereits 17 Forstarbeiter Selbstmord begangen haben.
Er”googeln” konnte ich diesbezüglich nichts, um diese erschreckende Behauptung zu verifizieren, doch eine Nachfrage beim Kommentator ergab, daß er die Information aus einem Film des arte-Magazins “GLOBALmag” hatte. Dieser wird noch ein paar Tage online sein, man kann ihn sich HIER ansehen.
Angesichts leerer Staatskassen entdeckte der französische Ministerpräsident die staatliche Forstwirtschaft und forderte von ihr eine 40-prozentige Steigerung des Holzeinschlags. Gleichzeitig wurde Personal abgebaut, um die Effizienz, sprich: den Profit zu erhöhen. Was Sarkozy als Optimierung bezeichnet, empfinden viele Forstarbeiter als “Frondienst” und “Raubbau”. Gegen ihre Überzeugung müssen sie immer mehr Bäume fällen, viele fühlen sich machtlos. An dieser Stelle berichtet der Film über insgesamt 17 Forstarbeiter, die sich in den vergangenen fünf Jahren das Leben genommen haben. Daß diese Suizide mit den geschilderten Arbeitsbedingungen zu tun haben, das beweist der Fakt, daß sie ihrem Leben entweder am Arbeitsplatz oder auf dem Parkplatz von ONF ein Ende setzten.
Es ist erfreulich, daß arte einen kurzen Blick auf den alltäglichen Kapitalismus wirft. Daß der Film erst zu mitternächtlicher Stunde ausgestrahlt wird, und noch dazu auf einem Kanal, wo die Einschaltquoten generell relativ niedrig sind, spricht allerdings auch für sich.
Klaus Wallmann sen.
Quelle: Film des arte-Magazins “GLOBALmag”
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