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Menschenrecht als Grundlage

Die Arbeit an diesem Blog bezieht sich auf menschenrechtliche Grundlagen.

-Art. 5 Abs. 1 S. 1 Grundgesetz (Meinungsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 2 Grundgesetz (Informationsfreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 3 Grundgesetz (Pressefreiheit)
-Art. 5 Abs. 1 S. 4 Grundgesetz (Zensurverbot)
-Art. 19 Allgem. Erkl. der Menschenrechte sowie Art. 19 Uno-Zivilpakt (Meinungs- und Informationsfreiheit auch Staatsgrenzen überschreitend)
-Art. 1 von Uno-Resolution 53/144 (schützt das Recht, sich für die Menschenrechte zu engagieren)

Trotzdem sehe ich mich dazu gezwungen, gewisse Kommentare zu überprüfen, und gegebenenfalls nicht zu veröffentlichen. Es sind dies jene, die sich in rassistischer Weise gegen andere Menschen richten - gewalttätige Inhalte enthalten - Beschimpfungen, etc. Derlei Inhalte kann ich nicht damit vereinbaren, dass sich dieses blog für Menschenrechte einsetzt - und zwar ausnahmslos für alle Menschen.

Mein Blog ist ab 18 Jahren, denn ab da kann man voraussetzen, dass der Mensch denkt...

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Sonntag, 1. Mai 2011

Er war ein Mensch...

http://ad-sinistram.blogspot.com/2011/05/selig-die-da-geistlich-arm-sind.html


Selig, die da geistlich arm sind...

Sonntag, 1. Mai 2011

Die katholische Kirche geht mit ihren Persönlichkeiten gerade so um, als seien diese masochistische Kreaturen, an denen man allerhand Erniedrigungen austoben dürfe. Über den Wojtyla-Papst kann man mancherlei Bedenkliches sagen - er war misogyn, verstockt, sexualkonservativ und homophob. Immerhin entschuldigte er sich für Verfahrensfehler in der Affäre Galilei - späte Reue zwar, aber Reue. Mit Leonardo Boff und Hans Küng ging er hingegen weniger zimperlich um. Und obwohl er sich keine ordinierte Frauen vorstellen konnte, mochte er Frauen immer dann gerne, wenn sie Jungfrau Maria hießen. Aber nüchtern gesprochen: der zweite Johannes Paul, so altbacken und verklemmt er auch war, er war durchaus politisch mutig und taugte hin und wieder ganz gut als moralische Instanz, wenn er Kommunismus und Kapitalismus unterschiedslos schalt, ob deren unpersönlichen und unmenschlichen Auswüchse. Lobenswert war auch sein öffentlich zur Schau getragenes Siechtum, das man als Affront gegenüber einer Gesellschaft ansehen durfte, die sich der unzerstörbaren Jugendlichkeit verschrieben hatte.

Kurzum, Wojtyla war ein kritisch zu beäugender oberster Priester der Weltkirche - aber das hat er nicht verdient, was man ihm heute da in Rom antat! Nimmt man ihn doch wirklich in die Litanei der Seligen auf, unterwirft man ihm der Beatifikation, legt man ihn in einer Schublade ab, in der es nur so wimmelt von Schlächtern, Pedanten und Psychopathen - legt man ihn in der Vorstufe ab, wo es zu geheiligten Kriegsherrn, geheiligten Prinzipienreitern und geheiligten Verrückten hinführt. Selige und Heilige: die einen haben im Namen ihres christlichen Gottes gelyncht und mit dem Schwert umerzogen, die anderen haben für dasselbe Hirngespinst ihren blanken Hals zwecks Abtrennung auf Holzpflöcke gelegt - standhafter Glaube, nannte man das hernach dann, wenn man den Kopflosen in den Stand eines Seligen oder wahlweise, wenn der Kopf der rollte, besonders stur und glaubensfest war, in den Stand eines Heiligen ernannte. Und dann sind da noch diejenigen aus der christlichen Heiligen- und Seligenfamilie, die Stimmen hörten und diese als Ansprache Gottes zu erkennen glaubten. Solche fände man heute unter dem Label "schizophrene Psychose" in stationärem Aufenthalt - mit guter Hoffnung auf Genesung! Kirchenhistorisch betrachtet: der Kanon der Seligen und Heiligen, das ist die psychologische Klinik, in die man jene steckte, die im Wahn Stimmen vernahmen und sich demutsvoll zu Boden warfen, weil sie dahinter den Götz' witterten. Chronische Halluzinationen gesellten sich mitunter auch noch dazu - mancher Engel, mancher erschienene Sandalen-Jesus und manche Marienerscheinung ließe sich heute in guter ärztlicher Behandlung kurieren.

Nun ist es ja ehrenhaft, dass die katholische Kirche solche Persönlichkeiten nicht für verrückt erklärte, sie ganz im Gegenteil integrierte und gar dafür adelte: doch was um Himmels willen hat Wojtyla dort zu suchen? Er war sicher frauenfeindlich, aber er tötete in seinem religiösen Eifer keine Frau - er hing stur an dem, was er für seine Religion hielt, aber so masochistisch, dass er die Pistolenkugel, die ihn durchbohrte, nicht entfernen ließ für seinen Glauben, war er nun auch wieder nicht - sein Weltbild war sicherlich für diese moderne Zeit verrückt, aber so verrückt, dass man davon lesen musste, er würde fortan Stimmen hören, war er letztlich keinesfalls. Keiner hat verdient in diesen suspekten Katalog aufgenommen zu werden - will man der Tradition gerecht werden, so müsste man Bush als Kreuzritter selig- und später heiligsprechen; oder Bischof Walter Mixa, der mit der Intelligenz eines Lemmings an den von ihn postulierten Dummheiten haftet - so pedantisch glaubensfest können nur Hohlköpfe sein; oder man besuche einmal eine Klinik für Psychosen, da tummeln sich potenzielle Selige und Heilige, da ist das Stimmengewirr in den Köpfen so Legion, da muß doch jemand dabei sein für eine Beatifikation!

Man muß Johannes Paul Zwo ja nicht lieben: aber er hat nicht verdient mit Gewaltverbrechern oder bis in den Tod treuen Fanatikern zusammengesteckt zu werden. Und ins Irrenhaus gehört er auch nicht! Will man ihn auszeichnen, so sage man: er war ein Mensch - streitbar und widersprüchlich... 

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