Die Pest ist wieder da. Sie galt zwar bisher als ausgerottet (mal abgesehen von einigen Keimen, die man an besonderen Orten verwahrt), aber in neuer und zivilisierter Form tritt sie wieder auf. Gleich mehrfach.
Erstmal natürlich als Ölpest - für alle klar erkennbar. Welche Folgen das Desaster haben wird, ist noch völlig unklar ... so heißt es oft. Dabei sind die Folgen schon jetzt erkennbar:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/katastrophen/oelpest/oelkatastrophe-die-opfer-der-schwarzen-pest_aid_503681.html
Der Ölteppich im Golf von Mexiko hat inzwischen die Küstengewässer am Mississippi-Delta erreicht. Wale, Schildkröten, Vögel und Mangrovenwälder sind betroffen.
Aber das ist ja nur Viehzeug. Und wenn es nur um Viehzeug ginge, würde kein Hahn mehr danach krähen. Es geht hier um Rendite, da muß Leben weichen. Gleich im Folge der Ölpest kam die Lügenpest.
http://www.handelsblatt.com/technologie/umwelt-news/oelpest-im-golf-von-mexiko-das-hier-ist-obamas-nine-eleven;2589123
Das Weiße Haus sitzt seit Wochen auf wissenschaftlichen Beweisen, wie viel Öl tatsächlich ins Meer ausströmt. Bis heute wurde keine zuverlässige Zahl publiziert. Es gibt gemeinsame Interessen von BP und dem Weißen Haus, zu vertuschen, wie schlimm es aussieht.
Auch das ist eine neue Pest, die weltweit bei allen Skandalen um sich greift. Doch das ist nicht alles, denn daneben gibt es ja auch die Korruptionspest:
http://nachrichten.t-online.de/sex-kumpanei-und-oel-scharfe-vorwuerfe-gegen-us-regierung/id_41763398/index
Dabei weiß man inzwischen, dass die MMS BP und Dutzenden anderen Unternehmen das Bohren im Golf von Mexiko erlaubte, ohne erst - wie vorgeschrieben - die Genehmigung der für den Tierschutz zuständigen Behörde einzuholen. Biologen im eigenen Haus, die Umweltbedenken geäußert hätten, seien ignoriert worden, ja, sie sollen manchmal sogar gezwungen worden sein, ihre internen Studien über die ökologischen Auswirkungen zu "schönen", schrieb die "New York Times".
Das gilt natürlich nicht nur für die Ölpest, Gleiches erfährt Phillip Rössler ja auch im Kampf gegen die Pharmamafia, die direkt Menschenleben riskieren um gute Rendite einzufahren. Dabei arbeiten Pharmamafia und Ölmafia mit den gleichen Prinzipien - weltweit sehr erfolgreich:
Dabei kann Obama nicht behaupten, dass ihn die Liaison zumindest zwischen Teilen der MMS und Vertretern der Ölindustrie überrascht hätte. Erst 2008 hatte es Schlagzeilen darüber gegeben, dass sie in einem Bett liegen - und das auch im wahrsten Sinne des Wortes. Damals flog auf, dass mehr als ein Dutzend MMS-Mitarbeiter Sex mit Angestellten der Ölindustrie hatten, Berge von Geschenken annahmen und Gelage mit Alkohol und Drogen hielten. Zu den netten Gaben gehörten Golf- und Skiausflüge und feudale Abendessen - das alles in einer frappierenden Menge, hieß es damals in einem offiziellen Untersuchungsbericht.
Im Zuge dieser Entwicklungen kommen wir zu einer weiteren Pest - der Konzernpest, die den demokratischen Staat ausgehebelt hat:
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2010-05/oelpest-riki-ott-interview?page=2
Ott: Die Ölkonzerne haben praktisch die gleichen in der Verfassung verankerten Rechte wie jeder amerikanische Bürger. So können sich Unternehmen aus ihrer Verantwortung stehlen. Unsere Gesetze sind nicht ausreichend, um BP zu zwingen, sein Versprechen einzuhalten, alle Kosten zu tragen. Als BP im Kongress aussagen musste, hieß es, man werde die Verantwortung für die Ölpest übernehmen, sofern dies rechtlich vorgesehen ist. Das ist das gleiche Spiel, das wir auch nach der Exxon-Valdez-Katastrophe gesehen haben. Es wird in einem jahrelangen Kampf vor den Gerichten enden – und BP wird mit Sicherheit niemals die kompletten Kosten für all die Schäden zahlen. Unsere Regierung buckelt vor dieser zu reich und mächtig gewordenen Industrie. Wer hat hier das Sagen? Das Volk oder die Konzerne?
Nun, diese Frage haben schon andere eindeutig beantwortet: die Konzerne. Manche merken das früher, manche merken das später, manche merken es nie. Anonyme, gesichtslose Machtballungen, die sich jede Qualität jederzeit kaufen können ... was zur letzten Pest der Moderne führt: der Lumpenelitenpest.
In Zeiten persönlicher Verantwortung gab es einen Unternehmer, einen Besitzer - das Unternehmen war menschlich. Konzerne sind unmenschliche Gewalten, die künstlich zum Zwecke der Geldvermehrung geschaffen worden sind - ohne Rücksicht auf Verluste.
Um das in die Welt zu tragen und durchzusetzen, braucht man eine Lumpenelite, die bereit ist, ihre Seele und die Oma an den Teufel zu verkaufen. Und solche Leute findet man - leider. Darum bekommen die so viel Geld. Solche Leute werden sogar in speziellen Schulen direkt gezüchtet - damit man in Notzeiten nicht auf den freien Markt angewiesen ist.
Sie müssen Lügen können, ohne rot zu werden, Leben vernichten können, ohne das ihnen schlecht dabei wird, Beamte bestechen können, ohne erwischt zu werden - brauchen also insgesamt Qualitäten, die konservative Christen als "teuflisch" bezeichnen würden. Innerhalb dieses Sprachcodes eine korrekte Bezeichnung für das Treiben dieser Herren....und es sind fast ausschließlich Herren, die sich soweit entmenschlichen und ihre Art für ein paar Silberlinge verkaufen.
Konzerne an und für sich sind eine Pest - das wissen viele. Doch sie sind mitlerweile größer und mächtiger als Länder, gleichsam außerordentlich mobil. Innerhalb kürzester Zeit können sie ein Land, das sie befallen und ausgesaugt haben, verlassen und spurlos verschwinden, ohne das man jemanden für den Schaden haftbar machen kann. Zur Not können sie auch Söldnerarmeen kaufen, die kleinere Konflikte still und leise auf brutale Art lösen.
Für Konzerne in führender Position zu arbeiten ist - anders als Altenpflege, Kindererziehung oder Krankenbetreuung - eine Arbeit, die sich immer lohnt. Man kann sich alles mögliche und denkbare an Ausfällen leisten ... macht nichts, man landet ja weich. Und wenn alles schiefgeht, zieht man sich in seinen Zumwinkel zurück und genießt in seiner eigenen Burg den Rest seines Lebens bei Kaviar und Champagner.
Die menschliche Pest der Lumpenelite ist der eigentliche Knackpunkt. Sie verraten die ganze Menschheit - für Geld. Hunderttausende von Toten durch Arzneimittel, Millionen von Toten durch künstlich geschürte Konflikte udn Umweltschäden und vielleicht bald Milliarden von Toten durch eine zusammenbrechende Weltwirtschaft (was ich nicht glaube noch hoffe) ... alles egal. Sie sitzen in den Zentralen der Macht, wissen es und lassen es geschehen - für noch mehr Zahlen auf ihrem Konto. Mehr kaufen können sie sowie kaum noch, sie haben ja schon alles.
Der Teufel, so lernen wir bei Faust, war schon immer Manager, Berater, Führungskraft und Leistungselite. Dem Sohn Gottes hat er sogar die ganze Welt angeboten - so will es der christliche Mythos.
Der ... hat abgelehnt. Es gibt Wichtigeres im ach so kurzen Leben. Vielleicht das was Einstein mal sinngemäß sagte: ein gelungenes Leben ist das Leben, das Leben insgesamt für alle leidfreier macht.
Da mißlingen in den Kreisen der Lumpenelite aber tausende von Lebensentwürfen ganz systematisch.
Noch ein Beispiel?
Nun, die Fischer sind in Folge der Ölpest ja arbeitslos geworden. Gehören auf einmal auch zu den Schmarotzern, die auf Kosten anderer leben. BP hatte sie eingestellt - mit windigen Verträgen (wir berichteten).
Und jetzt zeigt sich, warum die Verträge so windig waren und jegliche Haftung für den Einsatz ausschlossen:
Ott: Viele Fischer und Helfer, die BP angeheuert hat, kommen an die Küste zurück mit brennenden Augen, Hals- und Kopfschmerzen und anhaltendem Husten. Auf See verteilen sie diese giftigen Chemikalien, die teilweise mitverbrannt werden, um das Öl in Schach zu halten. Dabei entstehen giftige Dämpfe – das steht sogar in den Warnhinweisen dieser Mittel. Doch die Fischer haben keine Schutzkleidung dagegen, nicht einmal Atemmasken. Zudem überprüft BP die Luftqualität nicht gründlich genug. Es gibt keine Hinweise, welchen Giften die Helfer in welchem Maße ausgesetzt sind, und welche Gesundheitsrisiken damit verbunden sind.
BP wußte, das diese Fischer im wahrsten Sinne des Wortes verheizt werden....wollte aber dann doch das Geld für Schadensersatz zahlen.
Dieses Lumpendenken ist inzwischen weit verbreitet und seine Protagonisten werden als Leistungsträger gefeiert.
Das wäre so, als wenn man dem schnellsten Leichenverbrenner in Auschwitz das Bundesverdienstkreuz verleihen würde.
Die mittelalterliche Pest hat ein Drittel der Bevölkerung das Leben gekostet, damals ca. 18-25 Millionen Menschen. Die bloße Anzahl an Menschen hat die Lumpenelitenpest schon übertroffen ... alleine im medizinischen Bereich. Ob sie es auch in Prozentzahlen übertrifft, wird man sehen. Sie sind auf dem besten Wege dazu.