...und einen Kulturkampf zwischen Mann und Frau allgemein daraus konstruieren. Die Vergewaltigung - oder auch Nötigung - zu sexuellen Handlungen bei erwachsenen Frauen wurde immer schon gerne "als nicht so tragisch" abgetan. Schliesslich ging es in den Ehen auch nicht unbedingt besser zu.
Ärzte äusserten Frauen gegenüber, die nicht die nötige Lustfreudigkeit aufbrachten, schon mal, dass das nicht so tragisch sei, denn "sie bräuchten ja nur das hinhalten, was der Mann wolle - und im Allgemeinen sei die Sache ja meist rasch vorbei..."
Betroffenen Frauen wurde klar gemacht, dass sie keine Chance gegen einen wohlsituierten Mann hatten. Es war besser, zu schweigen...
Es gab Ärzte, die offensichtliche und sichtbare Verletzungen durch Misshandlungen zwar behandelten, aber die sich weigerten, diese zu dokumentieren.
Glaubwürdigkeit ist immer das letzte Thema, wenn eine Frau standhaft dabei bleibt, dass ihr Übles geschehen ist. Und irgendwo wird sich wohl bei fast jeder Frau ein Kratzer finden lassen, und sei es in Folge der Traumatisierung, die heftig durcheinander bringt - sei es in Folge des Drucks, der eine zuvor schon verletzte "heile Haltung" die nicht mehr besteht, noch mehr verletzt.
Wichtiges und Beachtenswertes im Umgang mit solchen Fällen wurde immer schon gerne umgangen, und heute scheint es, als wäre das alles völlig in Vergessenheit geraten. Das betrifft den Umgang mit vremeintlichen Tätern genauso, wie den mit den Opfern.
Genauso, wie ernsthafte Beziehung zwischen Mann und Frau nichts zum Ausruhen ist, sondern dauernde Arbeit daran, ist auch alles andere eine ewige Arbeit an den Beziehungen - am Umgang miteinander - am Zwischenmenschlichen. Genauso, wie das in der Gesellschaft inzwischen krankt und im Argen belassen wird, mag es sich auch auf die Beziehungen zwischen Mann und Frau wiederum auswirken. Daraus einen Kulturkampf zwischen Ländern und zwischen Mann und Frau zu konstruieren ist eine neuerliche Übertreibung und Unverschämtheit.
Es geht nicht um einen Kulturkampf - sondern ganz einfach darum, was sich Menschen herausnehmen gegenüber anderen, und was nicht - und was erlaubt, oder heimlich feixend geduldet wird, und was nicht. Es soll tatsächlich Männer geben, die das ganz einfach beachten und sich anständig verhalten - genauso, wie es welche gibt, die das nicht tun...
Und, es soll Frauen geben, die sich hochanständig verhalten, und nicht fragwürdig sind - genauso, wie es welche gibt, die den Männern schon mal etwas einbrocken und "denen eines auswischen" wollen.
Es ist nicht eine Frage des Kulturkampfes, sondern der Menschlichkeit...
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13462623/Fall-DSK-bringt-Kulturkampf-zwischen-Mann-und-Frau.html
Freitag, 1. Juli 2011
Beim Auseinanderspalten der Menschen kann man den Fall Strauss-Kahn gut benutzen...
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