US-Kampfjet mit möglicherweise uranhaltiger Munition zerschellt neben Eifeldorf Laufeld – Unglücksstelle US-militärisches Sperrgebiet
Von petrapez | 1.April 2011Glück im Unglück: Laufeld verwandelte sich am Freitag für ein paar Stunden in Hitzacker und sollte sich den Beinamen Glücksburg zulegen
Die fünfhundert Bewohner von Laufeld mit seinem Puppen- und Spielzeugmuseum bei Manderscheid in Rheinland-Pfalz sind am Nachmittag des 1.April nur knapp einer Katastrophe entgangen, als eine Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt (Donnerkeil) der 3rd Air Force der amerikanischen Luftstreitkräfte von der Staffel der Air Base Spangdahlem auf freiem Feld mit Maulwurfshügeln nur einhundert Meter neben ihrem Dorf abgestürzte und die Fläche in ein Trümmerfeld verwandelte. Wie gross das Risiko für die Einheimischen war, wird an dem Verhalten des Piloten deutlich, der die Maschine vor dem Absturz zu retten versuchte:
“Der ist sogar noch übers Dorf rübergeflogen und hat noch mal durchgestartet, um die Schnauze hochzuziehen” , berichtete ein Augenzeuge. (1)
Laut den Aussagen der Dorfbewohner gab es vor dem Absturz einen Riesenknall und das Flugzeug verwandelte sich in der Luft in einen Feuerball.
Unter diesem Link ist ein Video-Beitrag des SWR zu sehen.
Der schwerverletzte Pilot soll sich nach ersten Angaben aus dem umgangssprachlich als “Worthog” (Warzenschwein) bezeichneten Jet mit dem Schleudersitz gerettet haben und wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Das Eifel-Journal berichtete, dass dieser Typ überwiegend als Erdkampfflugzeug zur Bekämpfung von Bodenzielen, insbesondere der Panzerabwehr, eingesetzt wird. (2)
Als ein solch hervorragendes Erdkampfflugzeug hat das Warzenschwein-Flugzeug sich nun tatsächlich erwiesen und einige Kleinstlebewesen erfolgreich von der Erdoberfläche vertilgt wie sein lebendiger Namensvetter dies ebenfalls zu tun pflegt.
Falls das Flugzeug zu einem Einsatz in Libyen unterwegs war, fallen dort mehrere Bomben weniger auf strategisch wichtige Ziele in dem Land und einige Menschen bleiben am Leben.
Der Bomber war laut Krone vom US-Stützpunkt in Ramstein gestartet und mit scharfer Munition bestückt. Die österreichische Zeitung befürchtete, dass “sich Munition zumindest zum Teil mit hochfester, uranhaltiger Ummantelung an Bord befunden haben könnte, da die “A10 Thunderbolt” vorwiegend zur Bekämpfung von Panzern eingesetzt wird.”
Nach anderen Medienangaben unter Berufung auf Militärsprecher befand sich der Bomber auf einem lokalen Trainingsflug und startete von dem US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem, der in 25 Kilometern Entfernung zu der Absturzstelle befindet.
In einem Bericht der Bildzeitung (3) hiess es, der Kampfjet sei nicht mit Raketen bestückt unterwegs gewesen, hätte aber 11 000 Schuss scharfe Munition nach Angaben von Polizisten vor Ort an Bord gehabt – der Focus dagegen sprach von scharfen Raketen im Flugzeug, (4)
Polizisten vor Ort werden wohl kaum vom US-Militär über die Ausstattung des Jagdflugzeuges in Kenntnis gesetzt, ebensowenig wird die Militärpolizei der US-Army dort Auskünfte erteilen.
Das US-Militär erklärte die Absturzstelle zum militärischen Sperrgebiet und sandte die US-Militärpolizei an die Unglücksstelle.
Der Trierische Volksfreund hat eine Chronik von Flugzeugabstürzen – viele davon sind Flugzeuge aus Bitburg und Spangdahlem – aufgelistet und dabei nur die gefährlichsten Fälle aufgezählt. (5) Vor diesem Hintergrund erhalten die Forderungen der Atomkraftgegner und die Aktivisten zur Schliessung der US-Luftwaffenstützpunkte noch mehr Gewicht.
Chronologie der Abstürze
Quellen:
(1) http://www.krone.at/Welt/US-Kampfjet_ueber_Deutschland_abgestuerzt-Mitsamt_Munition-Story-254250
(2) http://www.eifel-journal.de/index.php/aktuelle-news/992-laufeld-thunderbolt-abgestuerzt
(3) http://www.bild.de/news/inland/flugzeugabsturz/absturz-eifel-pilot-gerettet-17213220.bild.html
(4) http://www.focus.de/panorama/welt/rheinland-pfalz-us-kampfjet-stuerzt-in-der-vulkaneifel-ab_aid_614346.html
(5) http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/wittlich/aktuell/Heute-in-der-Wittlicher-Zeitung-Immer-wieder-Abstuerze-von-Kampfjets-aus-der-Eifel-Eine-Chronologie;art8137,2735299
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