Da stand gestern ein Artikel in der taz, bei dem es einem glatt die Sprache verschlägt. Man stelle sich vor, da ist einer arbeitslos. Und mit ihm auch noch ein paar andere. Von Hartz-IV kann man nicht leben, sondern nur auf Raten verrecken - da brauchen wir nicht drumrum zu reden. Diese Leute nehmen das aber nicht so hin. Sie wollen - entgegen den diffamierenden Hetzkampagnen eines gewissen Volksverblödungsblattes - ja arbeiten. Also wird eine Arbeitslosenselbsthilfe gegründet, ein Verein. Gemeinnützig. Das funktionierte alles und wurde sogar noch mit einer öffentlichen Ehrung belohnt.
Nur in einigen Punkten - nämlich die Politik betreffend - machte der Verein sich etwas unbeliebt. Er blies nämlich nicht in das gleiche Horn wie das o. e. Schmierblatt, sondern prangerte die Hartz-IV-Missstände an. Dazu auch noch die Mitarbeit bei der Organisation von DGB-Demos zum ersten Mai. Geht nicht. Geht gar nicht! "Denn wo die Herrschenden Ruhe wollen geht's den Beherrschten schlecht." Zitat Hannes Wader. Und es kam, wie es kommen musste: Bestrafung seitens der Behörden. Natürlich nicht offiziell, nein, denn schließlich leben wir hier in einer so genannten Demokratur Demokratie.
Hier macht man das anders. Nämlich durch die Hintertür. Ein gemeinnütziger Verein zahlt nur 7% Umsatzsteuer. Bei anderen Vereinen ist der volle Satz von 19 Prozent zu berappen. Und wenn so eine "Arbeitslosen-Selbsthilfe" Dienstleistungen ausführt, bei denen es sich eben NICHT um 1-Euro-Jobs handelt, dann kann man ihn als Wettbewerber auf dem lokalen Markt werten. Auch rückwirkend. Vollzug durch das Finanzamt. Pleite ... Selbsthilfe wird in diesem unserem Lande offensichtlich inzwischen auch schon bestraft!
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