Italien verlangt Aufklärung von NATO
Nach dem jüngsten Flüchtlingsdrama vor Lampedusa hat Italiens Außenminister Frattini Aufklärung von der NATO verlangt. Ein Schiff der Allianz soll es abgelehnt haben, den Schiffbrüchigen auf dem Mittelmeer zu helfen. Ein NATO-Sprecher in Neapel wies die Anschuldigung zurück.Von Stefan Troendle, ARD-Hörfunkstudio Rom
Nachdem die ersten Überlebenden auf die süditalienische Insel Lampedusa gebracht wurden, machten deren Aussagen den Umfang der erneuten Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer immer deutlicher: Etwa 100 Menschen, vor allem Frauen, seien auf einem seit fast einer Woche vor Libyen mit Motorausfall im Meer treibenden Flüchtlingsboot an Erschöpfung gestorben, berichtete ein Frau. Ihre Leichen habe man ins Meer geworfen.
Die italienische Küstenwache konnte diese Angaben zwar nicht bestätigen, aber das kann sie in solchen Fällen nie. Ein Sprecher sagte lediglich, man habe noch Kleidungsstücke, möglicherweise auch Leichen im Wasser treiben sehen, habe die Suche aber wegen der einbrechenden Dunkelheit abbrechen müssen. Kapitän zur See, Vittorio Alessandro von der Küstenwache, erklärt im staatlichen italienischen Rundfunk: "Das war ein schwieriger Einsatz, einerseits wegen der großen Entfernung, das ist 160 Kilometer vor Lampedusa passiert. Andererseits handelte es sich um ein Boot, das schon lange auf dem Meer trieb."
http://www.tagesschau.de/ausland/lampedusa370.html




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